Schock beim Schnorcheln Zwei Skelette am Flussgrund erweisen sich als Fake
Er wollte im Colorado River ganz normal schnorcheln. Doch dann entdeckte ein Mann am Grund des Flusses zwei Skelette - in Gartenstühlen sitzend. Aus Angst, es handele sich um echte Leichen, alarmierte er die Behörden. Ein Taucher der lokalen Feuerwehr gab jedoch kurz danach Entwarnung: Die bizarren Skelette sind ein Fake. Aber wie kommen sie ins Flussbett? Und warum tragen sie eigentlich Sonnenbrillen?
Den Kopf leicht zurück geneigt, sieht der Körper in dem Gartenstuhl eigentlich ganz entspannt aus. Mit der Sonnenbrille erscheint es, als ob er in Richtung Himmel schaut und ein paar warme Sonnenstrahlen genießt. Wäre da nicht die Tatsache, dass es sich um ein Skelett handelt - und dass es irgendwo am Grund des Colorado River sitzt.
Ehepaar brachte Foto als Beweis
Ein Mann hat das Skelett und ein zweites gleich dazu in dieser Woche beim Schnorcheln in dem Fluss nahe der Grenze zwischen Arizona und Kalifornien entdeckt. Ein Ehepaar aus der US-Metropole Phoenix hatte die beiden künstlichen Modelle dort offenbar absichtlich platziert - und mussten nun Antworten geben.
Das Paar übernahm die Verantwortung dafür, die beiden künstlichen Körper in Gartenstühlen zwölf Meter unter die Wasseroberfläche gesetzt zu haben. Es stellte sich dem Sheriff von La Paz County, um aufzuklären, wie die unechten Skelette aus ihrem Wandschrank letztendlich im Colorado River in der Gemeinde Parker landen konnten. Als Beweis brachten sie ein Foto mit, das zeigte, dass sie diejenigen gewesen waren, die die vermeintlichen Leichen ins Flussbett gesetzt haben.
Ungewöhnliche Installation ruft großes Medieninteresse hervor
"Sie waren zunächst nervös", berichtete Polizeisprecher Curt Bagby. "Sie dachten, sie könnten Ärger kriegen." Den gebe es aber nicht: Der Sheriff habe keine Absicht, Anschuldigungen gegen das Ehepaar zu erheben, sagte Bagby - schließlich hätten sie mit ihrer eigenwilligen Aktion niemanden gefährdet. Nur eben für eine ungewöhnliche Installation und ein extremes Medieninteresse gesorgt.
"Wir versuchen nicht, Leute dazu zu ermutigen, diese Art von Dingen zu tun, aber es war relativ harmlos", sagte Bagby. "Es war tiefes Wasser, sie (die Skelette) waren zwischen einigen Steinen verkeilt, und es gab keinen Grund, anzunehmen, dass irgendjemand sie finden würde."
Die Skelette, die in der Region zur Mediensensation wurden, trugen Sonnenbrillen. Eines der beiden hielt zudem ein nicht komplett lesbares Schild. Zu erkennen waren darauf der Name "Bernie", der Satz "Traum im Fluss" und das Datum 16. August 2014.
Mehrmals zum Reinigen der Skelette getaucht
Die Polizei vermutete, dass es sich um Hinweise auf den Film "Immer Ärger mit Bernie" (Originaltitel: "Weekend at Bernie's") aus dem Jahr 1989 handelt. In dem Streifen schleppen die beiden Hauptcharaktere ihren toten Boss tagelang durch die Gegend und tun so, als ob ihr Chef am Leben sei. Zu einem Zeitpunkt in dem Film fällt die Leiche von einem Boot ins Wasser.
Das Ehepaar schilderte der Polizei, wie es ein Skelett gemeinsam mit einem anderen Taucher vergangenes Jahr unter Wasser festgebunden und in einen Stuhl gesetzt habe. Das Ganze würde eine humorvolle Sehenswürdigkeit hergeben, glaubte die Gruppe. Mehrmals kehrten sie zu dem Punkt unter Wasser zurück, um das erste Skelett zu reinigen, wie die Zeitung "Today's News-Herald" berichtete. Im März bekam "Bernie" Gesellschaft, als das zweite Skelett neben ihn gesetzt wurde. Es bekam den Namen "Bernadette".
Skelette sollen ihren Platz behalten
Sollten die Bundesbehörden nichts dagegen haben, werden die beiden Unter-Wasser-Skelette ihren Platz auch in Zukunft beibehalten, wie Polizist Bagby erzählte. "Wir denken daran, sie in dem Wasserweg zu lassen." Eine Gefahr gehe von ihnen schließlich nicht aus. Das Skelettpaar könne vielmehr eine Art Geocache werden, also ein Objekt, das von anderen Taucher gesucht und gefunden werden kann.