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Schatzsucher wollen Nazigold in Polen heben: "Endlich die Erlaubnis"


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"Endlich die Erlaubnis"
Schatzsucher wollen Nazigold in Polen heben


Aktualisiert am 09.08.2022Lesedauer: 3 Min.
Schloss Minkowskie in Niederschlesien (Archivfoto): Es wäre eine Sensation, wenn die Hobbyarchäologen dort das "Gold von Breslau" fänden.Vergrößern des Bildes
Schloss Minkowskie in Niederschlesien (Archivfoto): Es wäre eine Sensation, wenn die Hobbyarchäologen dort das "Gold von Breslau" fänden. (Quelle: Lizenzfrei/Creative Commons)

Im polnischen Minkowskie sollen die Nazis tonnenweise Gold vergraben haben. Sollte die Bergung tatsächlich gelingen, wäre das eine Sensation.

Am 1. September könnte für Roman Furmaniak und seine Mitstreiter von der Stiftung Schlesische Brücke ein Lebenstraum in Erfüllung gehen. Die polnischen Schatzsucher sind sicher, zumindest ein Versteck mit Nazigold zu kennen. Drei Meter unter der Erde von Schloss Minkowskie in Niederschlesien wollen die Hobbyarchäologen kürzlich einen Metallbehälter mit dem "Gold von Breslau" entdeckt haben – zehn Tonnen Edelmetall und Juwelen, die die Nazis einst ihren Opfern geraubt hatten und deren Verbleib bis heute ungeklärt ist. Jetzt haben die polnischen Behörden ihre Zustimmung für die Ausgrabung erteilt.

"Unsere Stiftung hat endlich die Erlaubnis für archäologische Arbeiten auf dem Gelände erhalten, jetzt können wir prüfen, ob diese Hinterlassenschaften noch da sind", sagte Roman Furmaniak der "Daily Mail". "Unser Ziel: Die Geschichten in dem Tagebuch zu bestätigen, das wir schon seit so vielen Jahren untersuchen." Bei dem Tagebuch handelt es sich um angebliche Aufzeichnungen eines hochrangigen SS-Offiziers, dessen Aufgabe es 1945 gewesen sein soll, die geraubten Schätze der Nazis vor der anrückenden Roten Armee zu verstecken.

Nazigold: Tagebuch soll weitere Verstecke nennen

In den angeblichen Aufzeichnungen soll von insgesamt elf Verstecken und 260 Lkw-Transporten die Rede sein, wie t-online schon im März 2019 berichtete. An einem der Verstecke sollen 47 Kunstwerke von internationaler Bedeutung gelagert sein, die aus Sammlungen in Frankreich gestohlen wurden, darunter Werke von Botticelli, Cézanne, Dürer, Monet, Raffael und Rembrandt. Außerdem soll das Tagebuch Hinweise auf weitere 28 Tonnen Nazigold nahe einem anderen Schloss in der Region enthalten. Bislang wurde keines der Verstecke gefunden – es wäre eine Sensation.

Für die Grabung auf dem Gelände von Schloss Minkowskie ziehen die Schatzsucher auch andere Quellen heran, darunter Briefe und eine Karte. In einem Brief vom 12. März 1945 soll der SS-Offizier einer Frau auf Schloss Minkowskie "von erfolgreichen Transporten" berichtet haben: "Die verbliebenen 48 Kisten der Reichsbank sowie die Kisten der Familien überantworte ich jetzt dir. Nur du weißt, wo sie sich befinden, möge Gott dir und mir helfen, meine Aufgabe zu erfüllen", zitiert "Daily Mail" aus dem Schreiben. Die Kisten seien in gutem Zustand und verborgen unter Erde und Gebüsch.

Zweifel an Echtheit des Tagebuchs

Um das "Gold von Breslau" ranken sich viele Mythen. In einem gepanzerten Zug soll die SS gegen Ende des Krieges 300 Tonnen geraubtes Gold, Schmuck und Kunstartefakte aus dem besetzten Wroclaw gebracht haben. Der Legende zufolge sollte der Zug in einem Bergbaustollen bei Wałbrzych untergestellt werden, wo er jedoch nie angekommen sei. Für diese Geschichte gibt es allerdings keinerlei Beweise, und der deutsche Schatzsucher Andreas Richter stellte seine Suche nach dem Zug im Herbst 2018 ergebnislos ein.

Zweifel bestehen wohl auch an der Seriosität der Stiftung Schlesische Brücke und der Echtheit des angeblichen SS-Tagesbuchs. Dieses soll über eine Freimaurerloge in Quedlinburg an die Stiftung gekommen sein, erklärte deren Gründer Darius Franz Dziewiatek 2018 bei der Vorstellung des Artefakts. Die Authentizität des Tagebuchs sei "durch mehrere Institutionen in Deutschland" bestätigt, behauptete Dziewiatek damals, ohne irgendwelche Belege zu liefern. Auf Nachfragen von t-online reagierte die Stiftung nicht, und der renommierte Autor Włodzimierz Antkowiak nannte das Tagebuch "eine Ente".

Verwendete Quellen
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