Baerbock droht "Da machen wir nicht mit"
Verabschiedet sich die Welt in Ägypten vom 1,5-Grad-Ziel? Die deutsche Außenministerin warnt vor einem Rückschritt.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat auf der Weltklimakonferenz in Ägypten offen damit gedroht, dass die Europäische Union notfalls auch ein Scheitern des UN-Treffens in Kauf nehmen würde. "Wir werden keinen Vorschlägen zustimmen, die das 1,5-Grad-Ziel zurückdrehen." Und man werde auch keinen Vorschlägen zustimmen, die die Freiheiten künftiger Generationen infrage stellten, sagte die Grünen-Politikerin am Samstag in Scharm el-Scheich.
Es kursierten jedoch Vorschläge, die andeuten, dass kein Staat in den nächsten zehn Jahren seine Klimaschutz-Ambitionen steigern müsse. "Dann würde das 1,5-Grad-Ziel hier auf dieser Konferenz sterben. Und da macht die Europäische Union nicht mit", betonte sie.
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Baerbock: "Da machen wir nicht mit"
2015 hatten die Staaten in Paris vereinbart, die Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Die Welt hat sich nun schon um gut 1,1 Grad erwärmt, Deutschland noch stärker. Ein Überschreiten der 1,5-Grad-Marke erhöht nach Warnungen der Wissenschaft deutlich das Risiko, sogenannte Kippelemente im Klimasystem und damit unkontrollierbare Kettenreaktionen auszulösen.
Baerbock warnte, die Erderhitzung und ihre Folgen wie häufigere Dürren, Stürme und Überschwemmungen brächten schon jetzt viele der verletzlichsten Staaten an den Rand des Kollapses – und diesen müsse geholfen werden. Man sei nicht nur in Ägypten, "um Papier zu produzieren", sagte sie. "Sondern wir sind hier, um das 1,5-Grad-Ziel am Leben zu erhalten." Die Konferenz in Ägypten müsse einen großen Schritt vorankommen. "Wenn andere hier den 1,5-Grad-Pfad beerdigen wollen, dann sagen wir klar: Da machen wir nicht mit."
- Nachrichtenagentur dpa