Konflikt in Syrien Trump kündigt Angriff in Syrien an – Russland droht mit Vergeltung
Der militärische Konflikt zwischen den Atommächten USA und Russland spitzt sich dramatisch zu. US-Präsident Trump kündigt Raketenangriffe auf Syrien an, Russland droht mit Vergeltungsschlägen.
Nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff des Assad-Regimes auf einen Vorort von Damaskus in Syrien kündigt der US-Präsident Donald Trump Raketenangriffe an – per Twitter. Die syrische Armee wurde bereits in volle Alarmbereitschaft versetzt, die zivile Luftfahrt in Europa vor möglichen Militärschlägen gewarnt. Russland droht für den Fall eines Angriffs mit Vergeltungsschlägen auf US-amerikanische Kriegsschiffe in der Region.
"Die Raketen werden kommen"
Angesichts der russischen Ankündigung, mögliche US-amerikanische Raketen abzuschießen, twitterte Trump: "Russland, mach Dich bereit, denn sie werden kommen." Russland solle nicht "mit einem mit Gas tötenden Tier paktieren", das sein Volk töte und das genieße.
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Bereits zuvor hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ein französisches Eingreifen in Aussicht gestellt. Angriffe "auf chemische Kapazitäten" in Syrien seien möglich. Dazu tausche sich Frankreich mit Verbündeten aus, vor allem mit den USA und Großbritannien.
Giftgasangriff führt zur Eskalation
Auslöser der Eskalation ist der mutmaßliche Einsatz von Giftgas durch das Assad-Regime in Duma nahe der Hauptstadt Damaskus. Die USA machen die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad für den Angriff verantwortlich. Bundeskanzlerin Angela Merkel pflichtet dieser Einschätzung bei. "Es gibt schwere Indizien, die in Richtung des syrischen Regimes zeigen", sagte sie am Mittwoch. Russland erklärte, Rebellen hätten den Angriff inszeniert. Moskau ist im Bürgerkrieg ein enger Verbündeter der syrischen Regierung.
Dass Giftgas zum Einsatz kam, scheint kaum mehr fraglich. Die Weltgesundheitsorganisation teilte mit, mehr als 70 Menschen seien gestorben, nachdem sie in Kellern Zuflucht gesucht hatten. Rund 500 Menschen seien mit Symptomen behandelt worden, die einer Belastung mit giftigen Chemikalien entsprächen. Die Behörde stützt sich dabei auf Angaben von Gesundheitspartnern vor Ort. Besonders Anzeichen von schweren Irritationen der Schleimhäute, Atemversagen und Störungen des Zentralnervensystems seien bei den Frauen, Männern und Kindern aufgetreten.
Trump: "Stopp des Rüstungswettlaufs?"
Die Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen, die OPCW, kündigte an, eine Delegation von Experten nach Duma entsenden zu wollen, um die Vorfälle zu untersuchen. Zeitgleich lud Syrien die Organisation ein. Aktivisten befürchten jedoch, dass Beweise bereits vernichtet sein könnten. Mehrere Resolutionsentwürfe waren tags zuvor im UN-Sicherheitsrat gescheitert.
"Unsere Beziehung ist schlechter als jemals zuvor, und das umfasst auch den Kalten Krieg", legte Trump auf Twitter nach. Dafür gebe es keinen Grund. Russland benötige die wirtschaftliche Hilfe der USA. "Stopp des Rüstungswettlaufs?", schloss Trump in seiner Nachricht. Der Börsenkurs in Moskau war nach erneuten Sanktionen Anfang der Woche extrem eingebrochen.
- dpa, AFP, AP, Reuters