Umkämpfte Rebellenenklave Russland kündigt Feuerpausen für Ost-Ghuta an

Russland hat tägliche Feuerpausen für die umkämpfte Rebellenenklave Ost-Ghuta in Syrien verkündet. Damit reagiert Staatschef Putin auf Kritik an den schweren Bombardements.
Russland hat tägliche Feuerpausen für die umkämpfte Rebellenenklave Ost-Ghuta in Syrien angekündigt, die von diesem Dienstag an gelten sollen. Täglich von 9.00 bis 14.00 Uhr Ortszeit sollten in dem Vorort von Damaskus die Waffen schweigen, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu in Moskau. Präsident Wladimir Putin habe seinem Militär diesen Auftrag erteilt. In der genannten Zeit solle ein Korridor geöffnet werden, damit eingeschlossene Zivilisten die Stadt verlassen können.
Russland reagierte damit auf Kritik an dem schweren Bombardement auf Ost-Ghuta durch syrische Regierungstruppen. Der UN-Sicherheitsrat hatte am Samstag für das Bürgerkriegsland Syrien eine Waffenruhe von 30 Tagen gefordert. Ähnliche humanitäre Feuerpausen hatte es 2016 auch in Aleppo gegeben, ohne dass sich aber an der Rückeroberung der Stadt durch die Truppen von Präsident Baschar al-Assad etwas änderte.
400.000 Menschen von Außenwelt abgeschnitten
Russland und der Iran sind die militärischen Schutzmächte der syrischen Führung. Putin beriet im engsten Kreise seines Sicherheitsrates über die Lage, wie sein Sprecher Dmitri Peskow sagte. Moskau sei besorgt über die fortdauernden Angriffe der in Ost-Ghuta eingekreisten Regierungsgegner auf die Hauptstadt Damaskus. Nach Angaben von syrischen Aktivsten halten sich in Ost-Ghuta bis zu 600 Kämpfer von Al-Kaida auf. Rund 400 000 Menschen sind dort fast vollständig von der Außenwelt abgeschnitten.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow wies Kritik der USA an dem angeblich brutalen syrisch-russischen Vorgehen zurück. Die USA wollten Syrien nur in kleine Pseudostaaten aufspalten, sagte er der Agentur Interfax zufolge.
- dpa