Höhenbergsteigen: Klettern in der Todeszone
Das Dach der Welt: der Mount Everest, mit 8848 Metern der höchste Gipfel der Erde.
Faszination Höhenbergsteigen : Insbesondere der Mount Everest zieht alljährlich Hunderte Bergsteiger an
Während der Gipfelsaison im Mai sind die beiden Basislager in China und Nepal überlaufen. Kommerzielle Expeditionen locken auch nicht so geübte Kletterer mit der Aussicht vom Dach der Welt.
Sie alle träumen davon, es den beiden Erstbesteigern Sir Edmund Hillary (r.) und Tenzing Norgay gleichzutun. Die beiden stehen am 26. Mai 1953 um 11.30 Uhr als erste Menschen auf dem Gipfel des Mount Everest.
Mit Bergsteiger-Romantik hat die heutige Situation am Everest nur noch wenig zu tun. Der Berg wird von den Kletterern aus aller Welt regelrecht belagert.
Dennoch ist die Besteigung weiterhin gefährlich. Mehr als 200 Menschen fanden in den eisigen Höhen bislang den Tod.
Reinhold Messner, der den Berg 1978 mit seinem Partner Peter Habeler erstmals ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen hat, ist ein scharfer Kritiker dieses Massentourismus am Mount Everest.
Da der Everest rein klettertechnisch keine Da der Everest rein klettertechnisch als eher einfach gilt, sind in den Expeditionen immer wieder Bergsteiger dabei, die ihre Fähigkeiten überschätzen.
Mit Hochlagern, unzähligen Trägern und Zusatzsauerstoff soll ihnen der Weg zum Gipfel geebnet werden. Gefährliche Passagen wie der Khumbu-Eisbruch auf der Südroute sind mit Leitern präpariert.
Der Hillary Step auf der Südroute: Die klettertechnische Schlüsselstelle kurz unter dem Gipfel.
Die größte Gefahr am Everest geht aber nicht von den Kletterschwierigkeiten, sondern von der Höhe aus. In der Todeszone oberhalb von etwa 7500 Metern wird der Organismus mit deutlich weniger Sauerstoff versorgt
Am Rande der völligen Erschöpfung bewegt man sich nur noch in Zeitlupe, das Denkvermögen ist eingeschränkt. Zudem kann sich der Körper auch bei Ruhepausen nicht mehr regenerieren.
Die meisten Bergsteiger sind unter diesen Bedingungen auf Zusatz-Sauerstoff aus der Flasche angewiesen. Dennoch gilt es, den Aufenthalt in der Todeszone möglichst kurz zu halten.
Am zweithöchsten Berg der Erde, dem K2 in Pakistan, zeigt sich das Phänomen des Massentourismus nicht in diesem Maße. Mit 8611 Metern ist der K2 nur wenig niedriger als der Everest. Klettertechnisch gilt er aber als weit anspruchsvoller.
Der Nanga Parbat ist ein dritter mythenumwobener Achttausender. Der „Schicksalsberg der Deutschen“ ist 8125 Meter hoch und wird wegen seiner Gefährlichkeit auch als „Killer Mountain“ bezeichnet.
Mit der 4500 Meter hohen Rupalflanke hat der Nanga Parbat die höchste Steilwand der Welt. 1970 wird sie von den Brüdern Reinhold und Günther Messner erstbegangen. Günther kommt beim Abstieg ums Leben.