Euro-Kritiker setzen Höhenflug fort AfD-Wähler sind "rechtspopulistisch bis rechtsradikal"
Nach dem Einzug in den sächsischen Landtag und wenige Tage vor den Landtagswahlen in Thüringen und Brandenburg scheint die Alternative für Deutschland (AfD) kaum zu bremsen. In einer neu veröffentlichten bundesweiten Forsa-Umfrage für den "Stern" und RTL legen die Eurokritiker im Vergleich zur Vorwoche um zwei Punkte auf sieben Prozent zu. Forsa-Chef Manfred Güllner kritisiert, dass die rechtspopulistische Partei "salonfähig" geredet werde.
"Die AfD ist keine Protestpartei", sagt Güllner dem "Stern". "Sie wird gewählt von einem Milieu, das man als rechtspopulistisch bis rechtsradikal identifizieren kann."
AfD wird "salonfähig geredet"
Der Forsa-Chef schätzt, dass etwa zehn Prozent der Wähler für ein "solches Weltbild anfällig" seien. "Die gehen zeitweilig entweder gar nicht wählen oder parken ihre Stimmen bei anderen Parteien, auch, aber nicht nur, bei der Union - bis es wieder eine für sie attraktive Partei auf der rechten Seite gibt", sagte er.
Die AfD sei nach der Sachsen-Wahl salonfähig geredet worden, habe aber nicht mehr Stimmen bekommen als bei der Bundestags- und der Europawahl zuvor. Damit steige die Wahrscheinlichkeit, dass sie nun auch in die Landtage von Thüringen und Brandenburg einziehen könnte.
In der Forsa-Umfrage gewinnen auch die Unionsparteien CDU/CSU im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt hinzu und liegen jetzt bei 42 Prozent.
Linkes Lager muss Federn lassen
SPD, Linkspartei und Grüne verlieren hingegen je einen Punkt. Während die Sozialdemokraten auf 23 Prozent fallen, kommen beide Bundestags-Oppositionsparteien auf je neun Prozent.
Die FDP verharrt bei drei Prozent und würde damit den Einzug in den Bundestag klar verfehlen.
Maut-Streit belastet CSU
In einer weiteren Forsa-Umfrage büßt die CSU vor dem Hintergrund des Maut-Streits an Zustimmung ein. So begrüßen 58 Prozent der Befragten, dass der Einfluss der CSU auf die Bundespolitik abzunehmen scheint. Von den CDU-Anhängern finden es demnach 56 Prozent gut, dass der Einfluss der bayerischen Schwesterpartei offenbar sinkt.
Für die sogenannte Sonntagsfrage nach dem Verhalten bei einer Bundestagswahl wurden vom 1. bis zum 5. September 2502 Wahlberechtigte befragt. Die CSU-bezogenen Fragen wurden 1005 Bürgern am 4. und 5. September gestellt.