Wegen gefälschten Lebenslaufs SPD-Bundestagsabgeordnete Hinz legt Mandat nieder
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Hinz hat die Konsequenzen aus dem Bekanntwerden ihres massiv gefälschten Lebenslaufs gezogen und ihr Bundestagsmandat niedergelegt.
Das teilte die von ihr beauftragte Rechtsanwaltskanzlei Heinemann & Partner mit. Hinz habe Bundestagspräsident Norbert Lammert über ihren Entschluss in Kenntnis gesetzt. Sie habe ihn "um einen schnellstmöglichen persönlichen Termin gebeten", um ihm gegenüber ihren Verzicht auf das Mandat zu erklären.
Hinz hatte zuvor eingeräumt, wesentliche Teile ihres Lebenslaufes erfunden zu haben. Demnach hat sie weder Abitur gemacht noch juristische Staatsexamina abgelegt. Nach diesem Eingeständnis hatten ihr SPD-Unterbezirk Essen und die Bundestagsfraktion die 54-Jährige zu sofortigen Konsequenzen aufgefordert. Hinz ist seit 2005 im Bundestag.
Keine Erinnerung an die Gründe
"In der Rückschau vermag Frau Hinz nicht zu erkennen, welche Gründe sie seinerzeit veranlasst haben, mit der falschen Angabe über ihren Schulabschluss den Grundstein zu legen für weitere unzutreffende Behauptungen über ihre juristische Ausbildung und Tätigkeit", heißt es in der Erklärung des Anwalts, die auch auf der Internetseite der Essener SPD-Politikerin veröffentlicht wurde.
Hinz hat demnach im Jahr 1983 am heutigen Erich-Brost-Berufskolleg der Stadt Essen die Fachhochschulreife erworben. "Mitte der 1990er Jahre unternahm sie den Versuch, auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nachzuholen und so zumindest einen Teil ihrer biografischen Falschangaben zu heilen", heißt es weiter. Aus Zeitgründen habe sie dies jedoch bereits nach etwa einem Jahr wieder aufgeben müssen.