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Sahra Wagenknecht gibt sich nach Tortenangriff gelassen


Eklat auf Bundesparteitag
"Politische Analphabeten waren am Werk"

Von dpa, rtr, afp
Aktualisiert am 29.05.2016Lesedauer: 2 Min.
Sahra Wagenknecht: "Politische Analphabeten waren am Werk."Vergrößern des Bildes
Sahra Wagenknecht: "Politische Analphabeten waren am Werk." (Quelle: dpa-bilder)

Die Linke-Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht lässt noch offen, ob sie nach dem Tortenangriff auf sie Strafanzeige stellt. Darüber denke sie noch nach, sagte sie am Rande des Linken-Parteitags in Magdeburg.

"Schlimmer als die ganze Torte finde ich die Beleidigung, mit Frau von Storch auf eine Ebene gestellt worden zu sein. Das ist echt eine Unverschämtheit", sagte die 46-Jährige. "Das zeigt, dass da völlig politische Analphabeten am Werk waren".

Attacke kam von "Antifaschistischer Initiative"

Ein junger Mann schleuderte der 46-Jährigen die braune Cremetorte mitten ins Gesicht. Die Parteiführung verurteilte die Attacke zum Auftakt des Parteitags scharf. Eine selbst ernannte "Antifaschistische Initiative" begründete den Tortenangriff mit Wagenknechts Kurs in der Flüchtlingspolitik.

Auf Flugblättern verglich sie die Linke mit der AfD-Politikerin Beatrix von Storch, die im Februar ebenfalls mit einer Torte beworfen worden war. Zwischen der AfD und der Linken gebe es einen "nationalen Konsens". Wagenknecht hatte Kritik auf sich gezogen, als sie gesagt hatte, nicht alle Flüchtlinge könnten nach Deutschland kommen.

"Asozial, hinterhältig und dumm"

Parteichefin Katja Kipping und Fraktionschef Dietmar Bartsch nahmen die Fraktionsvorsitzende in Schutz. Kipping sagte: "Das war nicht nur ein Angriff auf Sahra, das war ein Angriff auf uns alle." Bartsch meinte: "Das ist nicht links, das ist auch nicht antifaschistisch. Das ist asozial, das ist hinterhältig, das ist dumm."

Wagenknecht wurde von der Attacke überrascht, als sie Riexingers Eröffnungsrede zuhörte. Der Mann warf ihr die Torte aus unmittelbarer Nähe mitten ins Gesicht. Kipping und Bartsch schirmten Wagenknecht umgehend ab. Bartsch begleitete sie dann aus der Halle. Von den Delegierten wurde sie später mit großem Applaus begrüßt.

Tortenwerfer wieder auf freiem Fuß

Die Polizei vernahm den Tortenwerfer und setze ihn dann wieder auf freien Fuß. Gegen den 23-Jährigen aus Weißenfels (Sachsen-Anhalt) wird nun wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung ermittelt. Die Linke-Politikerin selbst ließ offen, ob sie Strafanzeige stellt. Die Parteiführung der Linken will laut einer Sprecherin auf jeden Fall Strafanzeige stellen.

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