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Guttenberg, von der Leyen & Co: Professor fordert Verjährungsfrist


Von der Leyen, Guttenberg & Co.
Professor plädiert bei Plagiaten für Verjährungsfrist

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 29.09.2015Lesedauer: 2 Min.
Ursula von der Leyen ist ins Visier von Plagiatsjägern geraten.Vergrößern des Bildes
Ursula von der Leyen ist ins Visier von Plagiatsjägern geraten. (Quelle: dpa-bilder)
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Die Plagiatsvorwürfe gegen Ursula von der Leyen schlagen derzeit hohe Wellen. Die Verteidigungsministerin soll in ihrer Dissertation geschlampt haben. Fraglich ist, ob sie ihren Doktortitel behalten darf. Ein Jura-Professor plädiert für eine Verjährungsfrist von 15 Jahren.

"Eine solche Verjährungsfrist kann aber nur der Gesetzgeber einführen", sagte Wolfgang Löwer den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). Von der Leyen hatte 1990, vor 25 Jahren, promoviert. Löwer, der auch als Ombudsmann für die deutsche Wissenschaft agiert, hatte sich bereits bei früheren Plagiatsaffären, die wie im Fall von Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) zum Rücktritt führten, für die Einführung einer Verjährungsfrist ausgesprochen.

Der Doktortitel bringe nach Ansicht des Professors zu Beginn der Karriere zwar Vorteile, aber dieser Vorteil schwinde, je länger das Berufsleben andauere. "Durch den Entzug des Doktortitels wird der soziale Geltungsanspruch einer Person zerstört."

"VroniPlag"-Autor gegen Verjährung

Der Jurist Gerhard Dannemann vertritt die genau umgekehrte Meinung. "Denken Sie nicht an die Politiker, denken Sie an die Wissenschaft", sagte er im ZDF-Morgenmagazin. Der Juraprofessor von der Berliner Humboldt-Universität arbeitet seit Jahren bei "VroniPlag" mit. Dannemann stört sich vor allem daran, dass von der Leyen als obere Dienstherrin mehrerer Bundeswehr-Universitäten den Eindruck vermittele, dass man so wissenschaftlich arbeiten könne.

Zwei Bundesminister mussten bereits gehen

Von der Leyen wehrt sich unterdessen gegen die Vorwürfe, sie habe bei ihrer Doktorarbeit zum Thema Frauenheilkunde gemogelt. Die Arbeit wird jetzt von der Medizinischen Hochschule Hannover auf Verstöße untersucht. Schavan hatte ihr Ministeramt im Februar 2013 aufgegeben, nachdem der Fakultätsrat der Uni Düsseldorf für die Aberkennung ihres 1980 erworbenen Doktortitels gestimmt hatte.

Ob auch von der Leyen ihren Posten aufgeben muss, ist noch offen. Dass sich die CDU-Politikerin Sorgen machen muss, zeigt ein Blick auf die Statistik. Bislang mussten alle Bundesminister, die von den Plagiatsjägern "VroniPlag" ins Visier genommen wurden, ihren Hut nehmen. Den Anfang machte 2011 Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg. Auch Bildungsministerin Schavan stolperte 2012 über Plagiatsvorwürfe eines Mitarbeiters von "VroniPlag" und trat nach der Aberkennung des Doktortitels von ihrem ministerposten zurück.

"VroniPlag"-Gründer: "Sie war extrem faul"

Auch im Fall von der Leyen kommen die Vorwürfe von "VroniPlag". "Sie war extrem faul und hat gnadenlos kopiert", sagte Gründer Martin Heidingsfelder gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "VroniPlag"-Mitarbeiter Gerhard Dannemann sagte der Süddeutschen Zeitung: "Es ist eine Arbeit, die wissenschaftlichen Maßstäben nicht genügt."

Namensgeber für "VroniPlag" war übrigens Veronika Saß, die Tochter des ehemaligen bayrischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber. Nach dem Guttenberg-Fall gingen die Plagiatsjäger Hinweisen auf Unstimmigkeiten bei der Doktorarbeit von Saß nach. Damals wurde die Internetplattform von "GuttenPlag" in "VroniPlag" umbenannt. Der Name hält sich bis heute.

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