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Bundeswehr: Weniger Bewerber für den freiwilligen Wehrdienst


Einbruch bei Bewerberzahlen
Bundeswehr meldet deutlich weniger Rekruten als 2016

Von dpa
Aktualisiert am 25.11.2017Lesedauer: 2 Min.
Feierliches Gelöbnis neuer Rekruten auf der Niederburg in Thüringen: Die Bewerberzahlen sind eingebrochen.Vergrößern des Bildes
Feierliches Gelöbnis neuer Rekruten auf der Niederburg in Thüringen: Bis August dieses Jahres haben sich etwas mehr als 10.000 Menschen bei der Bundeswehr beworben. (Quelle: dpa-bilder)
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Vor sechs Jahren wurde die Wehrpflicht abgeschafft, doch die Bundeswehr hat Schwierigkeiten, Freiwillige zu finden. Und jeder Vierte bricht in der Probezeit ab.

Sechs Jahre nach Aussetzung der Wehrpflicht melden sich immer weniger Menschen zum freiwilligen Wehrdienst. Bis Ende August bewarben sich in diesem Jahr 10.105 Männer und Frauen für diesen Dienst an der Waffe - ein Rückgang von mehr als 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Verteidigungsministerium der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Mehr als jeder Vierte bricht den freiwilligen Wehrdienst demnach während der Probezeit wieder ab.

Die Trendwende Personal greife trotzdem, heißt es im Ministerium. Der jährliche Mindestbedarf von 8.500 Frauen und Männern im freiwilligen Wehrdienst werde auch 2017 sichergestellt. Das Ministerium spricht von einer "Schwerpunktverlagerung": Man wolle nun vor allem Personal gewinnen, das sich langfristig binde.

Bundeswehr soll eigentlich wachsen

Die Bewerbungen für eine Laufbahn als Zeitsoldat seien im Vergleich zum Vorjahr gestiegen - um knapp drei Prozent auf rund 33.400. Insgesamt sank die Zahl der Bewerber für eine militärische Laufbahn - ob für den freiwilligen Wehrdienst oder als Zeitsoldat - von 44.533 auf 43.512.

Gerade wegen neuer Bedrohungen und wachsender Aufgaben für die Truppe will die Bundeswehr ihr Personal eigentlich kräftig aufstocken. Bis 2024 sollen die Streitkräfte auf 198.000 Soldaten anwachsen. Seit Ende des Kalten Krieges wurde die Bundeswehr schrittweise verkleinert - am Tag der Wiedervereinigung 1990 waren es noch 585.000 Soldaten.

Herausforderung demografischer Wandel

Der historische Tiefstand lag im Juni 2016 bei 166.500 Zeit- und Berufssoldaten. Das Ministerium hatte 2016 ein Ende des Schrumpfkurses eingeleitet. Um die geforderte Personalstärke zu erreichen, soll auch bestehendes Personal länger gebunden werden.

Die Personalgewinnung bleibe vor dem Hintergrund des demografischen Wandels eine große Herausforderung, sagte eine Sprecherin. Dennoch bleibe die Bewerberzahl im Jahr 2017 konstant hoch. "Dies bestätigt, dass die Bundeswehr ein attraktiver Arbeitgeber ist."

Knapp 180.000 aktive Soldaten

Die Wehrpflicht für Männer war 2011 ausgesetzt worden. Zum 30. November 2012, also vor genau fünf Jahren, schlossen die letzten Kreiswehrersatzämter, in denen von 1957 bis 2010 mehr als 20 Millionen Wehrpflichtige gemustert wurden. An die Stelle der Kreiswehrersatzämter traten Karrierecenter. Die Bundeswehr liefert sich mit der Wirtschaft einen harten Wettbewerb um die besten Köpfe. Denn die Zwangsverpflichteten von damals müssen ersetzt werden.

Trotz sinkender Bewerberzahlen kann die Truppe ihr Personallevel aber halten. Die Bundeswehr umfasst mit Stand Ende Oktober 178.847 aktive Soldaten - davon 170.089 Berufs- und Zeitsoldaten sowie 8.758 freiwillig Wehrdienstleistende. Damit liegt die Zahl der Berufs- und Zeitsoldaten über der seit langem angepeilten Grenze von 170.000, wenn auch nur knapp - aus Sicht des Ministeriums ein Erfolg, besonders weil sich im Oktober stets viele Soldaten zur Ruhe setzten.

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