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Kritik nach Tag der Bundeswehr: Kids durften mit Kriegswaffen spielen


Kritik nach "Tag der Bundeswehr"
Kinder durften mit Kriegswaffen spielen

Von afp, dpa
Aktualisiert am 14.06.2016Lesedauer: 2 Min.
Im Marinestützpunkt in Wilhelmshaven (Niedersachsen) durften Kinder beim bundesweiten "Tag der Bundeswehr" einen Panzer besteigen.Vergrößern des Bildes
Im Marinestützpunkt in Wilhelmshaven (Niedersachsen) durften Kinder beim bundesweiten "Tag der Bundeswehr" einen Panzer besteigen. (Quelle: dpa-bilder)
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Am sogenannten "Tag der Bundeswehr" haben Soldaten im baden-württembergischen Stetten Kinder mit ungeladenen Handwaffen hantieren lassen. Das zeigen Fotos der Deutschen Friedensgesellschaft. Das Verteidigungsministerium will den Vorwürfen nachgehen.

"Sollte sich dieses bewahrheiten, wäre es ein eindeutiger Verstoß gegen bestehende Vorschriften der Bundeswehr", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. "Hierzu laufen zur Zeit Ermittlungen." Die Bestimmungen sehen vor, dass Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres keinen Zugang zu Waffen und Munition haben dürfen.

Die Deutsche Friedensgesellschaft DFG-VK und weitere Organisationen warfen der Bundeswehr vor, "Grenzen überschritten" zu haben. Sie veröffentlichten Bilder von Kindern beim Hantieren mit Waffen der Typen G36 und P8 sowie bei einer Einweisung an einer Maschinenpistole des Typs MP7.

Vorgehen der Streitkräfte "inakzeptabel"

Roland Blach von der DFG-VK sprach von einem erschreckenden Verhalten, Ralf Willinger von der gleichfalls an der Erklärung beteiligten Organisation Terres des Hommes bezeichnete das Vorgehen der Streitkräfte als "inakzeptabel".

"Kriegswaffen sind keine Spielsachen", sagte der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Er verlangte Aufklärung von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und forderte, die Ministerin müsse dafür sorgen, dass bei öffentlichen PR-Veranstaltungen der Bundeswehr "Waffen nicht öffentlich auf Tischen herumliegen".

Das Verteidigungsministerium räumte ein, dass es zu Verstößen gekommen sein könnte. Es verdichteten sich die Anhaltspunkte, "dass am "Tag der Bundeswehr" in Stetten bei einem Stand zur statischen Waffenschau auch Kinder Zugang zu ungeladenen Handwaffen hatten", sagte der Sprecher.

"Wiederholt" Ärger mit Kriegsspielen für Kinder

Nachdem es "wiederholt" Ärger mit Kriegsspielen für Kinder gegeben habe, müsse von der Leyen "schnell und durchgreifend für Klarheit sorgen, dass die Verantwortlichen die Weisungslage auch umsetzen", forderte der SPD-Politiker Arnold. Andernfalls werde der Tag der Bundeswehr "grundlegend diskreditiert".

An dem Tag der offenen Tür nahmen laut Verteidigungsministerium rund 262.000 Besucher an 16 Standorten teil. Dies seien etwa 12.000 mehr als im Vorjahr. Für die Bundeswehr ist der Tag aus Sicht des Ministeriums ein wichtiges Instrument, um "in die Diskussion zu kommen mit der Bevölkerung, uns darzustellen und die Möglichkeiten zur Nachwuchsgewinnung zu nutzen".

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