Nato-Zusagen wohl gefährdet Bericht: "Heer in Gefecht nicht durchhaltefähig"
Die Bundeswehr hat offenbar Schwierigkeiten, ihren Nato-Verpflichtungen nachzukommen. Besonders betroffen ist das Heer.
Die Bundeswehr kann einem Medienbericht zufolge ihre Nato-Zusagen und Bündnisverpflichtungen nicht erfüllen. Die Einsatzbereitschaft der von Deutschland ab 2025 zugesagten Division könne nur "bedingt" hergestellt werden, berichtet die Bild-Zeitung (Dienstagsausgabe) in Berufung auf ein Schreiben des Inspekteurs des Heeres, Alfons Mais, an den Bundeswehr-Generalinspekteur. Selbst das Zusammenziehen der gesamten Heeresbestände könne dem Schreiben zufolge keine volle Ausstattung ermöglichen.
Auch die Einsatzbereitschaft der zweiten Division, die die Bundeswehr ab 2027 bereitstellen will, ist laut dem Bericht "unrealistisch". Die Division werde "in 2027 nicht ausreichend mit Großgerät ausgestattet sein", zitiert die "Bild"-Zeitung den Inspekteur. Offenbar fehlt es auch an Personal.
Einsatzbereitschaft droht weiter zu sinken
Demnach droht sogar die Einsatzbereitschaft des gesamten Heeres weiter zu sinken. Ohne Gegensteuern werde "das Heer im hochintensiven Gefecht nicht durchhaltefähig bestehen und auch seine Verpflichtungen gegenüber der Nato nur eingeschränkt wahrnehmen können", wird Mais weiter zitiert.
Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl (SPD), hatte bei der Vorstellung ihres Jahresberichts 2022 Mitte März gesagt: "Die Bundeswehr hat von allem zu wenig." Sie mahnte damals deutlich mehr Tempo bei den Investitionen an. Vor einer Woche war bekannt geworden, dass Verteidigungsminister Boris Pistorius Teile der Bundeswehrführung auswechselt. Zuvor war bereits Generalinspekteur Eberhard Zorn entlassen worden.
Nach einem Bericht des "Business-Insider" Ende März steht es auch ums Material der Bundeswehr schlecht. Das Budget für Ersatzteilbeschaffungen sei aufgebraucht, berichtete das Magazin.
- Nachrichtenagentur afp