Dabei hat Sachsen ihn selbst Kretschmer kritisiert neuen Feiertag im Norden
Vier norddeutsche Bundesländer wollen den Reformationstag zum Feiertag machen. Sachsens Ministerpräsident Kretschmer sieht das kritisch.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sieht die von vier norddeutschen Bundesländern geplante Umwandlung des Reformationstags (31. Oktober) in einen arbeitsfreien Feiertag skeptisch. "So schön neue Feiertage für den einzelnen Arbeitnehmer kurzfristig auch sind, gesetzliche Feiertage verteuern die Arbeit in Deutschland", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Es grenze an Übermut, wenn deutschen Unternehmen angesichts der wachsenden internationalen Konkurrenz neue Belastungen aufgeladen würden, sagte Kretschmer. Auch wenn es dafür "aus christlicher Tradition gute Gründe geben mag".
Reformationstag ist in fünf Ländern ein Feiertag – auch in Sachsen
1995 war der Buß- und Bettag in allen Ländern – außer in Sachsen – als arbeitsfreier Tag abgeschafft worden. Sachsen hat derzeit elf Feiertage im Jahr, während Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen nur neun Feiertage haben. Bayern ist mit mindestens 12 Feiertagen Spitzenreiter.
In Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und auch in Sachsen selbst ist der 31. Oktober schon jetzt ein gesetzlicher Feiertag.
Norddeutsche Länder wollen aufholen
Die norddeutschen Länder wollen das Ungleichgewicht zu anderen Ländern nun beseitigen. Geplant und teilweise schon beschlossen ist die Einführung des arbeitsfreien Feiertags am Reformationstag in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen.
Sachsens Regierungschef sieht darin neue Ungleichheit zulasten sächsischer Bürger. Zwar sei in Sachsen der Buß- und Bettag bis heute arbeitsfrei. "Aber die sächsischen Arbeitnehmer zahlen seit 1995 für den freien Arbeitstag einen höheren Beitrag zur Pflegeversicherung."
- dpa
- Übersicht über die Verteilung der Feiertage