Asylpolitik Zahl der Abschiebungen sinkt um mehr als fünf Prozent
Fast 24.000 Menschen hat die Bundesrepublik 2017 abgeschoben. Das sind deutlich weniger als im Vorjahr. Dabei wollte der Innenminister die Zahl eigentlich erhöhen.
Entgegen den Ankündigungen der Bundesregierung ist einem Bericht zufolge die Zahl der Abschiebungen 2017 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Insgesamt seien 5,6 Prozent weniger Abschiebeanordnungen ausgeführt worden als 2016, berichtete die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf Sicherheitskreise. Im Jahresverlauf seien 23.966 Flüchtlinge zurück in ihre Heimatländer gebracht worden – 1409 weniger als im Vorjahr.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte sich eigentlich eine Erhöhung der Zahl der Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber zum Ziel gesetzt. Dafür sei eine "nationale Kraftanstrengung" nötig, sagte er vor einem Jahr.
Insgesamt elf Millionen Euro Kosten
Dem Bericht zufolge erfolgten 98 Prozent der Abschiebungen per Flugzeug. Für die Maschinen habe die Bundespolizei 2017 insgesamt elf Millionen Euro bezahlt. Die Charterkosten pro Flugzeug lägen zwischen 130.000 und 330.000 und Euro. Unter den Abgeschobenen waren demnach auch 60 Gefährder.
Quelle:
- AFP