Vor Groko-Sondierungen Christian Lindner denkt wieder über Jamaika nach
FDP-Chef Lindner gibt einem Bündnis aus Union, FDP und Grünen wieder eine Chance – aber nur unter einer Bedingung.
FDP-Chef Christian Lindner hält einen weiteren Anlauf zur Bildung einer Jamaika-Koalition für möglich, sollten die Gespräche über eine Große Koalition scheitern. Die FDP würde sich "Gesprächen nicht verweigern, wenn eine geänderte politische und personelle Konstellation mehr Erfolg verspricht als 2017", schrieb Lindner am Donnerstag auf Twitter. Voraussetzung seien aber Neuwahlen. "Diese Wahlperiode macht es keinen Sinn", schrieb Lindner weiter.
In einem "Wirtschaftswoche"-Interview sagte er zudem: "Bei CSU und Grünen gibt es eine neue Führungsmannschaft. In neuen Konstellationen wird neu gesprochen." Lindner sagte weiter, auch eine schwarz-gelbe Koalition aus Union und FDP sei für ihn weiter eine Option. "Oder die SPD erneuert sich und erinnert sich an Gerhard Schröder, wie es Sigmar Gabriel derzeit wohl tut."
Anfang Dezember hatte schon FDP-Vize Wolfgang Kubicki für Spekulationen über einen weiteren Anlauf für eine Jamaika-Koalition gesorgt. "Eines ist doch klar: Scheitert die Groko, haben wir eine andere Lage", sagte Kubicki damals. Lindner schloss damals eine Jamaika-Koalition für die aktuelle Legislaturperiode aus.
Die FDP hatte im November die Jamaika-Gespräche verlassen und sie damit scheitern lassen. Seither sind die Umfragewerte der Partei deutlich abgesackt. Auch von Wirtschaftsvertretern gab es deutliche Kritik.
Quellen:
- dpa, AFP