Nach Deutschland geflohen Türkische Geheimdienstmitarbeiter bitten um Asyl
Ein Jahr nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei reißt die Anzahl der Asylanträge türkischer Staatsbürger nicht ab. Laut Medienberichten haben nun auch mehrere ranghohe Polizeibeamte und Mitglieder des Geheimdienstes Asyl in Deutschland beantragt.
Demnach soll ein leitender Beamter der türkischen Nationalpolizei in diesem Jahr einen Asylantrag in der Bundesrepublik gestellt haben. Auch ein türkischer Verbindungsbeamter, der im Bundeskriminalamt (BKA) tätig war, soll dem Bericht zufolge Asyl beantragt haben. Das Bundesinnenministerium wollte sich auf Nachfrage der Zeitung "Die Welt" mit Verweis auf den Persönlichkeits- und Datenschutz nicht zu Einzelpersonen äußern.
Rund 150.000 Staatsbedienstete, darunter Polizisten, Justizbeamte und Lehrer, wurden seit dem gescheiterten Staatsstreich im Juli 2016 in der Türkei entlassen. Sie werden verdächtigt, Anhänger der Gülen-Bewegung zu sein, die von der türkischen Regierung für den Putschversuch verantwortlich gemacht wird.
In Deutschland haben seit August 2016 demnach rund 6700 türkische Staatsbürger Asyl beantragt. Darunter sind auch mehrere hundert Militärangehörige und Personen mit Diplomatenstatus sowie deren Familien.