Abschied aus Bundestag Fast jeder Dritte wird CDU-Innenpolitiker Bosbach vermissen
Viele Deutsche werden Wolfgang Bosbach (CDU) in der Politik vermissen. Das ergab eine Umfrage vom Meinungsforschungsinstitut YouGov. Demnach bedauern rund 32 Prozent der Teilnehmer, dass der Innenpolitiker im kommenden Jahr nicht mehr für den Bundestag kandidiert.
Insgesamt 41 Prozent antworteten allerdings mit "weiß nicht" oder "kenne ich nicht", wie YouGov meldete. Andere Politiker hinterlassen weniger Spuren: Keiner der weiteren acht in der Umfrage genannten Abgeordneten wird laut Umfrage von mehr als sieben Prozent der Befragten vermisst werden.
Bosbach sitzt seit 1994 im Bundestag
Bosbach, CDU-Abgeordneter des Rheinisch-Bergischen Kreises, hatte am Montag angekündigt, bei der Bundestagswahl 2017 nicht mehr antreten zu wollen. Er sitzt seit 1994 im Bundestag, bis 2009 war er Vizechef der Unionsfraktion. Zeitweise wurde er sogar als Innenminister gehandelt. Allerdings galt er immer auch als Querdenker und Abweichler.
Angebot von der "Bild"-Zeitung
Derweil will Bosbach auch nach seinem Abschied aus dem Bundestag meinungsstark bleiben. Er habe das Angebot, ab 2017 eine politische Kolumne für die "Bild"-Zeitung zu schreiben, aber nicht angenommen, um sich an seiner Partei abzuarbeiten, sagte der 64-Jährige.
Der langjährige Abgeordnete sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wer mir unterstellt, ich würde dies vermutlich deshalb tun, um mich weiter an meiner Partei zu reiben, kennt weder mich, noch meine politischen Überzeugungen." Nach den Gesprächen, die er mit "Bild" geführt habe, sei er auch davon überzeugt, "dass es der Zeitung darum auch gar nicht geht".
Die Entscheidung, nicht erneut für den Bundestag zu kandidieren, sei ihm nicht leicht gefallen, erklärte Bosbach, der wegen seiner klaren Sprache oft in Talkshows eingeladen wird. Die Idee mit der Kolumne habe ihm gut gefallen, "denn es gibt mir die Möglichkeit, auch einmal über Themen zu schreiben, die nicht unbedingt zum Bereich der Innenpolitik gehören".