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Burkaverbot: Nouripour: 'Macho-Arschlöcher lassen sie dann nicht mehr raus'


Politiker Nouripour über Burkaverbot
"Dann lassen diese Macho-Arschlöcher ihre Frauen gar nicht mehr aus dem Haus"

t-online, Özkan Canel Altintop

Aktualisiert am 20.08.2016Lesedauer: 2 Min.
Unionsinnenminister wollen ein Teilverbot für Vollverschleierung in Deutschland.Vergrößern des Bildes
Unionsinnenminister wollen ein Teilverbot für Vollverschleierung in Deutschland. (Quelle: Imago/Stefan Zeitz)

Die Innenminister der Union wollen eine Vollverschleierung und die sogenannte Burka in bestimmten Situationen des öffentlichen Lebens verbieten. Der außenpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Omid Nouripour, sieht gerade in einem Verbot oder Teilverbot ein Integrationshindernis. t-online.de hat mit ihm gesprochen.

t-online.de: Guten Tag Herr Nouripour. Die Länderinnenminister der Union wollen die Burka und eine Vollverschleierung in Teilen der Öffentlichkeit verbieten. Für wie realistisch halten Sie diese Forderung?

Omid Nouripour: Klar ist, dass eine Vollverschleierung kein Ausdruck ausgeprägten Integrationswillens ist. Ich bin aber gespannt, wie die Union-Innenminister ein Verbot rechtlich stricken wollen. Aber jenseits davon müssen wir in die Köpfe dieser Menschen rein und dürfen nicht symbolisch auf ihre Köpfe schauen. Außerdem habe ich außerhalb Afghanistans noch nie eine Frau mit einer Burka gesehen.

Noch nie, wirklich?

Nein, noch nie. Eine Burka ist blau und hat ein Gitter als Visier. Das, was ich in Deutschland sehe, ist der schwarze saudische Niqab.

Also ist ein Teilverbot Ihrer Ansicht nicht sinnvoll?

Viele dieser Frauen tragen den Niqab ja nicht freiwillig. Sie werden von ihren Männern gezwungen. Wenn es zu einem Verbot käme, dann lassen diese Macho-Arschlöcher ihre Frauen doch gar nicht mehr aus dem Haus.

Könnte ein Verbot oder Teilverbot das Zusammenleben nicht einfacher machen?

Wie gesagt, diese Machos werden ihre Frauen dann gar nicht mehr rauslassen. Dient das der Integration? Wir müssen diesen ausgeübten Zwang bekämpfen, nicht Kleiderordnungen verhängen.

Aber Sie verstehen das Befremden von vielen Menschen in Deutschland?

Ja, natürlich. Mich befremdet es auch sehr. Es ist so grausam zuzusehen, wie diese armen Frauen mit Niqab beispielsweise in der Öffentlichkeit versuchen Nudeln zu essen. Es ist tragischer Slapstick.

Dennoch: Aus der Sicht der Integrationpraxis kommen wir an die Frauen, die nicht mehr aus dem Haus dürfen, kaum mehr ran.

Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen strenger Islamauslegung und Terrorismus?

Ja, unbedingt. Sicherer wird Deutschland aber nicht durch die Symbolik einer Kleiderordnung, sondern beispielsweise durch eine besser ausgestattete Polizei. Der Dschihadismus ist eine barbarische Idee. Wir müssen diese Idee bekämpfen und nicht Symbolpolitik betreiben.

Die Fragen stellte Özkan Canel Altintop

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