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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Exklusive Umfrage zu Habeck Der bessere Kanzler? Das denken die Deutschen
Vizekanzler Robert Habeck erhält derzeit viel Lob für seine Rede zu Antisemitismus in Deutschland. Laut einer exklusiven Umfrage von t-online glaubt etwa ein Viertel der Deutschen, dass Habeck ein guter Kanzler wäre.
Von einigen Usern sozialer Medien wurde Robert Habeck jüngst zum nächsten Kanzler auserkoren. Sogar die Opposition lobt seine klare Rede, die das Bundeswirtschaftsministerium Anfang November postete. In dem Video verurteilt er den in Deutschland aufkommenden Antisemitismus scharf und kritisiert linke Aktivistinnen und Aktivisten.
Kommunikationsberater Martin Fuchs sagte t-online in einem Interview: "Habeck bringt sich ganz klar als Kanzlerkandidat ins Spiel." Die Ansprache sei sehr deutlich, aber trotzdem empathisch und differenziert. Laut einer repräsentativen und exklusiven Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey glaubt allerdings nur knapp ein Viertel der Bürgerinnen und Bürger, dass Robert Habeck ein guter Kanzler wäre. Mehrheitlich sind dies Anhänger der Grünen (89 Prozent). Am wenigsten sieht die Anhängerschaft von AfD und CDU Habeck als Kanzlerkandidaten. Tendenziell glauben eher die jüngeren Befragten, dass der Wirtschaftsminister ein guter Bundeskanzler wäre.
"Robert Habeck hat bei diesem wichtigen Thema genau die richtigen Worte gefunden und den Ton getroffen", sagte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann t-online zum veröffentlichten Video. Auch weitere Politikerinnen und Politiker loben Habeck für seine deutlichen Worte. Aber wie bewerten Bürgerinnen und Bürger die aktuelle Krisenkommunikation des Vizekanzlers?
Knapp über die Hälfte der Befragten nimmt Habecks Kommunikation als eher negativ wahr. Rund ein Drittel bewertet sie positiv. Am besten kommt sie bei der Anhängerschaft von Grünen und SPD an – am wenigsten bei AfD- und CDU-Sympathisanten. Und auch in dieser Frage kommt Habeck bei jüngeren Menschen eher gut an. 43 Prozent der 30- bis 39-Jährigen bewerten seine Krisenkommunikation als positiv.
Im Vergleich zum Frühjahr haben sich diese Werte deutlich verbessert. Während der Debatten um das Heizungsgesetz im Frühling wurde Habecks Krisenkommunikation noch von über Dreivierteln der Befragten als negativ bewertet. Nur 14 Prozent nahmen sie positiv wahr. Dieser Wert hat sich um 19 Prozentpunkte erhöht.
Zur Methodik: In der Umfrage wurden zwei Fragen gestellt. "Glauben Sie, dass Vizekanzler Robert Habeck ein guter Bundeskanzler wäre?" mit den Antwortmöglichkeiten "ja", "unentschieden" und "nein". Bei der zweiten Frage "Wie bewerten Sie die aktuelle Krisenkommunikation von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck?" konnten die Befragten zwischen "positiv", "unentschieden" und "negativ" wählen. Das Meinungsforschungsinstitut Civey berücksichtigte für das Gesamtergebnis die Antworten von rund 5.000 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Befragten vom 2. November bis 6. November 2023.
- Civey.com: Exklusive Auswertung für t-online