Kurdenkonflikt in Deutschland Deutlich mehr Übergriffe auf türkische Einrichtungen
Moscheen, türkische Restaurants und Kulturvereine: Es werden immer mehr Angriffe auf türkische Einrichtungen in Deutschland. 13 gab es im Jahr 2017, 2018 sind es schon jetzt 37.
In Deutschland hat es in den vergangenen Wochen mehrere Brandanschläge und andere Attacken auf Moscheen, Geschäfte und Kulturzentren mit türkischem Hintergrund gegeben. Die deutschen Polizeibehörden zählten dieses Jahr schon 37 Angriffe mutmaßlicher pro-kurdischer Aktivisten auf Moscheen, Kulturvereine oder türkische Restaurants, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf das Bundesinnenministerium berichteten. Im gesamten Jahr 2017 waren es demnach insgesamt 13 solcher Übergriffe.
Deutschland als Spiegel für türkisch-kurdische Konflikte
Für beide Zeiträume handele es sich um vorläufige Zahlen, die durch Nachmeldungen bei der Polizei noch steigen oder sinken könnten, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums der Funke Mediengruppe. Der Anstieg der Zahlen hängt offenbar mit der Offensive der türkischen Armee in der Kurden-Region Afrin in Syrien zusammen.
Deutschland sei wegen der vielen hier lebenden Menschen mit Bezug zur Türkei "seit jeher Spiegel und Resonanzboden türkisch-kurdischer Konflikte", sagte die Sprecherin zur angespannten Sicherheitslage zwischen Kurden und türkischen Nationalisten in Deutschland. Dies gelte "in besonderer Weise vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in und um Afrin".
Eine Sprecherin des Bundeskriminalamtes hatte vor Kurzem der "Welt" gesagt, die Behörde erwarte weitere Gewalttaten als Reaktion auf die türkische Offensive gegen Kurden in Nordsyrien. In der nordsyrischen Region geht die türkische Armee seit Ende Januar gegen die Kurdenmiliz YPG vor. Die Türkei stuft die YPG wegen ihrer Verbindungen zur PKK als Terrororganisation ein.
- AFP, dpa