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Debatte um Abschaffung: ZDF-Chef stellt sich vor die ARD


Debatte um Abschaffung
ZDF-Chef stellt sich vor die ARD

Von dpa, rok

Aktualisiert am 18.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Der Intendant des ZDF, Thomas Bellut, ist gegen die Abschaffung des Ersten als nationalem Sender.Vergrößern des Bildes
Der Intendant des ZDF, Thomas Bellut, ist gegen die Abschaffung des Ersten als nationalem Sender. (Quelle: Fredrik von Erichsen/dpa)

ZDF-Intendant Thomas Bellut hat sich gegen einen Vorschlag für nur noch einen nationalen Sender ausgesprochen. "Ich halte das nicht für den richtigen Weg", sagte Bellut.

"Ich bin klar für Vielfalt", sagte Bellut bei einer Diskussionsveranstaltung zur "Strukturreform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks", zu der die Medienanstalt Berlin-Brandenburg und die Senatskanzlei Berlin eingeladen hatten.

Angesichts der Bedeutung in der politischen Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Anstalten, halte er es für falsch, nur auf einen Sender zu setzen. "Die Konkurrenz, die wir um die beste Qualität haben, halte ich für außerordentlich wichtig."

Sachsen-Anhalts Medienminister Rainer Robra (CDU) hatte zuvor gefordert, die ARD solle sich auf die Berichterstattung aus den Bundesländern konzentrieren. Als nationaler Sender reiche das ZDF aus. Die ARD-"Tagesschau" wäre nach seiner Überzeugung in der bisherigen Form dann überflüssig.

Widerstand auch aus Berlin und Brandenburg

Patricia Schlesinger, Intendantin des Rundfunks Berlin- Brandenburg (rbb), erteilte diesen Ideen ebenfalls eine Absage. Gerade in Zeiten, in denen es ein erhöhtes Informationsbedürfnis gebe, sei ein funktionierendes öffentlich-rechtliches System umso wichtiger. Zur Hauptnachrichtensendung der ARD sagte sie:

"Jeden Abend gucken 10,5 Millionen Menschen die Tagesschau, darunter sind ungefähr 400.000 unter 29-Jährige. Das ist ein starke Meinungsmacht, und wir sind uns der Verantwortung bewusst, aber ich glaube nicht, dass man ernsthaft als Politik dahergehen sollte und sagen 'Das streichen wir mal'".

Auch Thüringens Medienminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) kritisiert die Vorschläge seines Amtskollegen Rainer Robra und nennt sie falsch und fahrlässig. "Auf diese Art kann keine Diskussion über die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geführt werden", sagte in Erfurt.

Mit solchen Thesen würden nur Gebührenpopulisten bestätigt. "Ich bin nicht bereit, mich in diesen Chor einzureihen." Er teile die Einschätzung von Berlin und Niedersachsen, dass diese Vorschläge aus Sachsen-Anhalt im Kreis der Bundesländer nicht mehrheitsfähig seien, sagte Thüringens Staatskanzleichef.

Gerade als Ostdeutscher komme es für ihn nicht infrage, die "Tagesschau" der ARD infrage zu stellen. Für viele Ostdeutsche sei sie während der deutschen Teilung eine Quelle seriöser Nachrichten gewesen. Auch heute stehe sie für Qualitätsjournalismus.

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