Was geschah im Ural? Mysteriöse Radioaktivität stellt Behörden vor Rätsel
Seit Tagen wird in der Luft in Deutschland eine erhöhte Radioaktivität gemessen. Experten vermuten die Quelle im Ural. Unklar ist, was dort genau passierte.
Ein Unfall in einem Atomkraftwerk könne als Ursache ausgeschlossen werden, da ausschließlich Ruthenium-106 nachgewiesen wurde, teilten das Bundesamt für Strahlenschutz in Oberschleißheim bei München und das Bundesumweltministerium in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. Es bestehe in Deutschland keinerlei Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung.
An verschiedenen Messstellen in Europa waren seit etwa einer Woche leicht erhöhte Werte von Ruthenium in der Luft nachgewiesen worden, unter anderem an Stationen des Deutschen Wetterdienstes sowie an mehreren anderen europäischen Stationen, etwa in Österreich und Italien. Nach Berechnungen der Experten wurde das radioaktive Material in der letzten Septemberwoche freigesetzt.
Die Konzentration des Stoffes ist jedoch sehr gering. So betrage die höchste in Deutschland gemessene Konzentration von Ruthenium in Görlitz etwa 5 Millibecquerel pro Kubikmeter Luft. "Selbst bei konstanter Einatmung über den Zeitraum von einer Woche ergibt sich daraus eine Dosis, die niedriger ist als die, die durch die natürliche Umgebungsstrahlung in einer Stunde aufgenommen wird", heißt es in der Mitteilung.