Silvester in Köln Polizei erwartet "erhebliche Anreisen" von Migranten
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen rechnet auch für den kommenden Jahreswechsel mit der Anreise zahlreicher Migranten nach Köln und in andere Städte. Eine Analyse der Vorfälle an Silvester 2016/2017 entkräftet eine verbreitete Vermutung.
Nach der Anreise vieler Männer mit teils nordafrikanischem und arabischem Hintergrund nach Köln in der letzten Silvesternacht rechnen Experten auch künftig mit ähnlichen Phänomenen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Kölner Polizei. Die befragten Fachleute gingen von "erheblichen Anreisen" sowohl in Köln, als auch in anderen NRW-Großstädten aus, sagte Kriminaloberrat Carsten Dübbers.
"Nach meiner jetzigen Einschätzung müssen wir uns darauf einstellen, dass die Einsatzkräfte der Polizei in einem außerordentlich starken Maße wieder im Einsatz sind", sagte NRW-Innenstaatssekretär Jürgen Mathies mit Blick auf den kommenden Jahreswechsel. Er war bis zum Sommer Polizeipräsident in Köln.
"Keine Hinweise auf Verabredungen und öffentliche Einladungen"
Die Ereignisse an Silvester wurden von der Polizei in einer Analyse aufgearbeitet, um künftig gewappnet zu sein. Demnach hatten sich die in Köln kontrollierten Männer nicht gezielt abgesprochen. "Unter dem Strich: Keine Hinweise auf irgendeine Form von gezielten Verabredungen, öffentlichen Einladungen, übergeordneten Aufrufen", fasste Kriminaldirektor Klaus Zimmermann das Ergebnis der Untersuchung zusammen.
In einer nachträglichen Befragung gaben demnach viele der damals Kontrollierten an, einfach "zum Feiern" gekommen zu sein. An Silvester 2016/17 waren laut Polizei etwa "2000 nordafrikanisch beziehungsweise arabisch aussehende junge Männer" nach Köln gekommen, von denen viele aggressiv auftraten. Die Polizei überprüfte sie und verhinderte nach eigener Einschätzung eine Wiederholung der Straftaten vom Jahr zuvor, als es zu sexuellen Übergriffen und massenhaften Diebstählen gekommen war.