Verfassungsschutz warnt Zahl der Salafisten steigt unaufhörlich
In Deutschland gibt es mehr und mehr Salafisten, so der Verfassungsschutz. 10.300 Menschen sollen mittlerweile zu dieser radikalislamischen Szene gehören.
Die salafistische Szene wächst laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz seit Jahren – zunächst rasant, inzwischen mit etwas geringerem Tempo. 2011 hatte das der Verfassungsschutz noch 3800 Salafisten in Deutschland gezählt, Ende 2015 waren es bereits rund 8300.
Zuletzt, im Juni 2017, hatte die Zahl die Grenze von 10.000 überschritten. Die Sicherheitsbehörden sehen die Entwicklung seit langem mit Sorge. Sie halten den Salafismus – eine besonders konservative Ausprägung des Islam – für einen wesentlichen Nährboden des Terrorismus.
Schätzung schließt 700 mögliche Gefährder mit ein
Insgesamt werden der islamistischen Szene in Deutschland gut 24.000 Menschen zugerechnet. Die Sicherheitsbehörden stufen viele davon als gefährlich ein. Rund 1800 Menschen werden dem "islamistisch-terroristischen" Spektrum zugeordnet.
Darunter sind etwa 700 sogenannte Gefährder – also Menschen, denen die Polizei grundsätzlich zutraut, dass sie einen Terrorakt begehen könnten. Zum Teil sind auch Rückkehrer aus Dschihad-Gebieten darunter.
Islamisten verließen Deutschland Richtung Naher Osten
Nach Erkenntnissen von Verfassungsschützern sind über die vergangenen Jahre bis heute etwa 940 Islamisten aus Deutschland Richtung Syrien und Irak ausgereist, um sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anzuschließen.
Diese Zahl hat sich zuletzt nicht mehr erhöht. Ein Drittel der Ausgereisten ist laut Verfassungsschutz inzwischen wieder zurückgekehrt, 145 sind demnach im Kampfgebiet ums Leben gekommen.