Proteste stehen an Atommüll-Transporter passiert erneut deutsche Flüsse
Wieder ist Atommüll in Deutschland unterwegs. Ein Spezialschiff mit drei Castoren legte am Mittwochmorgen an dem stillgelegten Kernkraftwerk Obrigheim in Baden-Württemberg ab. Die Atomkraftgegner kündigten bereits Proteste an. Der Transport auf dem Neckar steht unter starkem Polizeischutz.
Die Behälter mit verbrauchten Brennelementen sind für ein Zwischenlager in Neckarwestheim bestimmt. Für die etwa 50 Kilometer lange Strecke auf dem unteren Neckar wurde mit einer Fahrzeit von mindestens neun Stunden gerechnet. Atomkraftgegner haben Proteste angekündigt und für 10 Uhr zu einer Mahnwache in Lauffen aufgerufen. Die Polizei bewacht den Transport unter anderem mit Booten, einem Hubschrauber und Einsatzkräften am Ufer.
Bereits der zweite Transport von Atommüll
Der bundesweit erste Castor-Transport auf dem Neckar war Ende Juni erfolgt. Insgesamt plant der Energieversorger EnBW fünf Fahrten mit je drei Containern. Damit bringt das Unternehmen insgesamt 342 ausgediente Brennelemente nach Neckarwestheim. Der Transport erfolgt mit einem sogenannten Schubverband aus einem Schubleichter und einem Schubboot.
Der Energieversorger hält die Beförderung per Schiff neckaraufwärts für eine sichere Lösung. Er argumentiert, dass der Transport des Atommülls nach Neckarwestheim den Bau eines Zwischenlagers in Obrigheim überflüssig mache. In den Castoren befindet sich Berichten zufolge auch Plutonium. Ein Behälter wiegt beladen 107 Tonnen.