Neuer Bundeswehr-Skandal Vize-Befehlshaber des KSK soll abgesetzt werden
Interne Ermittlungen haben zur Folge, dass der stellvertretende Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte abgesetzt werden soll.
Das erfuhren der "Spiegel" und die Deutsche Presse-Agentur. Eine Zivilbeschäftigte der im baden-württembergischen Calw stationierten Einheit habe sich wegen verbaler Entgleisungen, Drohungen und frauenfeindlicher Sprüche über ihn beschwert, berichtete das Nachrichtenmagazin. Nach einer Prüfung durch den Wehrdisziplinaranwalt habe die Militärführung entschieden, den Vizekommandeur zu versetzen.
Kein Zusammenhang mit Nazi-Skandal beim KSK
Die Versetzung hat nichts mit dem jüngst bekanntgewordenen Verdacht zu tun, dass bei einer Feier von KSK-Soldaten Rechtsrock gespielt und der Hitlergruß gezeigt worden sein soll.
Ein Sprecher des Heeres ging nur allgemein auf den neuen Fall ein. Es habe eine anonyme Beschwerde über einen Stabsoffizier der Division Schnelle Kräfte gegeben, zu der bundeswehrinterne Ermittlungen liefen, sagte er. Das KSK ist eine Teileinheit der Division. Über den Stand der Ermittlungen wollte sich der Sprecher nicht äußern. Auf Nachfrage ergänzte er, dass es in dem Schreiben um den Vorwurf sexistischer, gegebenenfalls auch fremdenfeindlicher Äußerungen vor Untergebenen und zivilen Bundeswehrangehörigen gehe.
Die geheim operierende Eliteeinheit KSK wurde 1996 vor allem für die Befreiung und Evakuierung deutscher Geiseln in Krisengebieten gegründet. Sie war in Afghanistan und auf dem Balkan im Einsatz.