Internationale Fahndung Liste mit 173 potenziellen Selbstmordattentätern entdeckt

Auf einer Interpol-Liste mit insgesamt 173 potenziellen Selbstmordattentätern des sogenannten Islamischen Staats (IS) befinden sich einem Zeitungsbericht zufolge auch sechs Extremisten aus Europa. Einer der Gesuchten komme aus Nordrhein-Westfalen, berichtet die "Welt". Interpol habe die Liste im Mai an die europäischen Polizeibehörden übermittelt.
Bei dem deutschen Dschihadisten handelt es sich dem Bericht zufolge um einen 27-Jährigen aus Solingen. Er sei im Herbst 2012 zunächst nach Ägypten, dann in die Türkei und anschließend nach Syrien ausgereist. Mitte Juli habe die IS-Miliz über soziale Netzwerke seinen Tod im syrischen Rakka verkündet. Allerdings seien dabei keine Todesumstände genannt worden, was als sehr ungewöhnlich gelte.
Der Großteil der potenziellen Attentäter kommt dem Bericht zufolge aus dem Irak sowie aus Nordafrika, den arabischen Golfstaaten, Tadschikistan und Bangladesch. Die übrigen europäischen Verdächtigen kämen aus Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Bosnien.
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Die Liste der potenziellen IS-Selbstmordattentäter soll bei Anti-Terror-Einsätzen im irakischen Mossul entdeckt worden sein. US-Geheimdienste sollen die Daten anschließend ausgewertet und an Interpol übermittelt haben. Interpol verschickte die Liste dem Zeitungsbericht zufolge bereits im Mai an die europäischen Polizeibehörden.
Die "Welt" berichtete unter Berufung auf deutsche Sicherheitskreise, es bestehe die Gefahr, dass der IS versuchen könnte, einen Teil der Islamisten heimlich nach Europa zu entsenden, um Anschläge zu begehen. Das Bundeskriminalamt lehnte der Zeitung gegenüber eine Stellungnahme ab.