Sauer auf dem G20-Gipfel Deutschlands "First Man" trifft auf Melania Trump
Melania Trump kommt nach Deutschland - und alle Augen richten sich auf die First Lady der USA. Wird das ehemalige Model shoppen gehen oder sich lieber den Klimawandel erklären lassen?
Melania Trump, die Ehefrau von US-Präsident Donald Trump, ist zum ersten Mal offiziell in Deutschland. Beim zweitägigen Partnerprogramm der Staats- und Regierungschefs der G20-Länder in Hamburg wird die 47-Jährige sicherlich im Mittelpunkt stehen. Wird das ehemalige Model shoppen gehen oder sich doch lieber von Gastgeber Joachim Sauer, Ehemann von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), den Klimawandel erklären lassen? Bei ihrem Auftritt beim G7-Gipfel in Taormina auf Sizilien im Frühjahr sorgte die First Lady mit einer angeblich 50.000 Euro teuren Dolce-Gabbana-Jacke mit Blumenmuster für Aufsehen, ihr schwarzer Schleier beim Besuch des Papstes kam dagegen nicht so gut an.
Schon bei ihrer ersten Auslandsreise hatten "Potus und Flotus", wie US-Präsident Donald Trump und seine Frau im Fachjargon genannt werden (President/First Lady of the United States), für viel Wirbel gesorgt: In Israel und Rom hatte die 47-Jährige vor laufenden Kameras die Hand ihres Mannes weggestoßen, was die Gerüchteküche um den Zustand der Trump-Ehe brodeln ließ.
Peinlicher Vorfall am Flughafen
Aber auch Brigitte Macron, die 64 Jahre alte Frau des französischen Präsidenten Emmanuel Macron (39), wird sicherlich im Rampenlicht stehen, sowie Sophie Grégoire Trudeau, die Ehefrau des kanadischen Premierministers Justin Trudeau.
Für etwas Verwirrung sorgte bei ihrer Ankunft am Hamburger Flughafen die Ehefrau des südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma. Zunächst wusste niemand, wer die "Lady in Pink" war, denn Zuma ist bekennender Polygamist und hat mehrere Frauen. Anhand von Fotos konnte das Rätsel jedoch gelöst werden: Es ist Tobeka Madiba-Zuma.
Wenn Joachim Sauer Glück hat, wird er diesmal nicht der einzige Mann sein: Philip May, der Mann der britischen Premierministerin Theresa May, hat sein Kommen zugesagt.
Sauer mit Seitenhieb gegen Trump?
Für die Damen und den einen Herrn hat sich der zurückhaltende 68-jährige Sauer, von Beruf Quantenchemiker, einen wissenschaftlichen Programmpunkt gewünscht, der gleichzeitig hoch politisch ist und als Seitenhieb auf Trump verstanden werden könnte: einen Besuch im Klimarechenzentrum. In der Forschungseinrichtung werden keine Wetterprognosen erstellt, sondern jede Menge Daten zum Klima gesammelt. Damit können Szenarien künftiger Klimaänderungen simuliert werden. Vielleicht erfährt Melania Trump hier etwas über die Erderwärmung infolge des Klimawandels, den Ehemann Donald bezweifelt.
Außerdem auf dem Programm: Eine Hafenrundfahrt und ein Konzert in der Elbphilharmonie. Vor der prächtigen Kulisse des spektakulären Konzerthauses wird auch das obligatorische Familienfoto gemacht, das um die Welt gehen soll. Am Samstag werden die Partnerinnen und zwei Partner von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) durch das historische Hamburger Rathaus geführt. Vielleicht gibt es hier für Zuschauer die Gelegenheit, den Gästen zuzuwinken.
Beim gemeinsamen Konzert und Abendessen mit ihren Ehepartnern in der Elbphilharmonie am Freitag wird auf Wunsch der Kanzlerin Beethovens "Ode an die Freude", die Hymne der Europäischen Union, erklingen. Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg unter Leitung von Kent Nagano spielt Beethovens 9. Sinfonie. Der Text basiert auf einem Gedicht von Friedrich Schiller. 1985 hatte die Europäische Gemeinschaft das Hauptthema des letzten Satzes als Europahymne angenommen - weil es die Werte versinnbildliche, die alle teilen - so heißt es dort pathetisch: "Alle Menschen werden Brüder!"