Hohe Geldstrafe droht Busfahrer nimmt verschleierte Frau nicht mit
Im ostfriesischen Emden hat ein Busfahrer einer verschleierten Frau mehrfach die Mitnahme verweigert. Jetzt hat sein Verhalten rechtliche Konsequenzen. Das Busunternehmen entschuldigte sich.
Die schwangere Frau trug aus religiösen Gründen einen schwarzen Schleier mit Sehschlitz (Niqab) zu einem traditionell langen Kleid. Nachdem ihr von einem Busfahrer mehrfach die Mitnahme verweigert wurde, sei gegen den Mann nun ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet worden, sagte eine Polizeisprecherin in Leer. Der Busfahrer muss mit einer Strafe rechnen.
Auch das Busunternehmen werde angezeigt. Die Strafe für den Fahrer könnte eine Geldbuße von maximal 10.000 Euro bedeuten. Ob es aber dazu komme und wie hoch die Strafe ausfalle, hänge von der Verhältnismäßigkeit des Falles ab. Für eine Beurteilung müssten zunächst der Fahrer und das Busunternehmen angehört werden.
Das von den Stadtwerken beauftragte private Busunternehmen habe in einer Stellungnahme bereits ein Fehlverhalten eingeräumt, sagte Geschäftsführer Temmo Poppenga von der kommunalen Stadtverkehrsgesellschaft. Danach habe der Fahrer offenbar aus Unkenntnis gehandelt. "Aber so etwas darf nicht passieren und sich auch nicht wiederholen", so Poppenga.