Cyber-Attacken Bundeswehr soll sich "wehren"
Die Bundeswehr soll sich nach Ansicht von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) im Falle eines Cyber-Angriffes auch "offensiv verteidigen".
"Wenn die Netze der Bundeswehr angegriffen werden, dann dürfen wir uns auch wehren", sagte die CDU-Politikerin in Bonn bei der Eröffnung des neuen Kommandos Cyber- und Informationsraum (CIR) der Bundeswehr. "Sobald ein Angriff die Funktions- und Einsatzfähigkeit der Streitkräfte gefährdet, dürfen wir uns auch offensiv verteidigen."
In den Auslandseinsätzen sei die Lage klar: Hier bestimmten die Bundestagsmandate die Möglichkeiten - und Grenzen. Das gelte selbstverständlich auch für den Cyberraum.
Hintergrund ist die Forderung etwa des Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels, dass das Parlament auch bei Cyber-Konflikten die Zustimmung zu Einsätzen geben müsse. Von der Leyen sagte zu, dass offene rechtliche Fragen mit anderen Ressorts geklärt werden sollten.
Schutz der Bundeswehr-IT
Dem Cyber-Kommando in Bonn werden zunächst 260 Soldaten angehören. Bis 2021 sollen ihm nach und nach weitere 13.500 Soldaten und 1500 zivile Mitarbeiter unterstellt werden. Eine ihrer Hauptaufgaben wird der Betrieb und Schutz der Bundeswehr-IT sein, die zu den größten Computernetzen in Deutschland zählt und damit staatliche wie private Hacker anzieht.
Allein in den ersten zwei Monaten 2017 seien die Bundeswehr-Rechner mehr als 280.000 Mal Ziel von Cyber-Attacken gewesen, sagte die Verteidigungsministerin.