Erste Reaktion nach Amtseinführung Merkel mahnt Trump zu respektvollem Umgang
Angela Merkel hat sich erstmals nach der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump zu Wort gemeldet. Die Kanzlerin mahnt Trump zur Einhaltung internationaler Regeln und zu einem respektvollen Umgang.
Am besten sei es für alle, wenn es ein "regelbasiertes, auf gemeinsamen Werten beruhendes, gemeinsames Agieren" gebe, sagte Merkel nach einer Klausurtagung der baden-württembergischen CDU im Kloster Schöntal.
Dies gelte etwa für die internationale Wirtschafts- und Handelsordnung. Auch im Bereich der Verteidigung müssten im Rahmen bestehender Bündnisse Beiträge geleistet werden.
Merkel betont Wichtigkeit der transatlantischen Beziehung
Darüber hinaus betonte Merkel, das transatlantische Verhältnis werde in den nächsten Jahren nicht weniger wichtig als es in der Vergangenheit gewesen sei. "Selbst wenn es unterschiedliche Meinungen gibt, sind Kompromisse, sind Möglichkeiten, immer dann am besten zu finden, wenn man eben in Respekt miteinander sich austauscht."
Deutschland werde versuchen, im Rahmen seiner G20-Präsidentschaft dazu einen Beitrag zu leisten, sagte die Kanzlerin.
Trump war am Freitag in Washington vereidigt worden. In seiner Antrittsrede betonte der Republikaner, seine Amtszeit werde der Leitlinie "Amerika zuerst" folgen. Die Welt müsse zur Kenntnis nehmen, dass seine Regierung jede politische Entscheidung danach bewerten werde, ob sie den Amerikanern nütze oder nicht.
Schon vor seinem Amtsantritt hatte er zudem Grundpfeiler der Nato infrage gestellt und sie als "obsolet" bezeichnet. Er hatte gedroht, die verbliebenen US-Truppen aus Europa abzuziehen und die Verbündeten dort im Stich zu lassen. Auch hat er sich kritisch zu Freihandelsabkommen geäußert.