Europol warnt Gefahr von IS-Anschlägen in Europa steigt
Steht Europa eine neue Welle des Terrors bevor? Die europäische Polizeibehörde Europol warnt vor Anschlägen der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) - ein mögliches Ziel ist auch Deutschland.
Wegen der Gebietsverluste der Extremisten in Syrien und im Irak steige die Gefahr neuer Anschläge in Westeuropa, heißt es in einem Bericht des Europäischen Anti-Terrorismus Zentrums von Europol. Nach Einschätzungen von Geheimdiensten könnten bereits mehrere Dutzend potenzielle IS-Terroristen in Europa sein.
"Weitere Anschläge in der EU, sowohl von Einzeltätern als auch Gruppen, werden wahrscheinlich in der nahen Zukunft stattfinden", heißt es in dem Bericht. Frankreich ist den Experten zufolge am meisten gefährdet. Aber auch Belgien, Deutschland, die Niederlande und Großbritannien seien mögliche Ziele.
Warnung vor Autobomben
Anschläge könnten sowohl von vernetzten Gruppen als auch Einzeltätern verübt werden. Das mögliche Waffenarsenal seien Sprengstoff, automatische Waffen, Messer, Äxte, Macheten oder Autos. Die Terrorismus-Experten schätzen auch die Gefahr von Autobomben als hoch ein. "Der sogenannte Islamische Staat hat sich als sehr effektiv erwiesen, Personen zu Terroranschlägen zu inspirieren und sie selbst auszuführen."
Durch die Verluste des IS in Syrien und dem Irak kehren immer mehr ausländische Kämpfer zurück nach Europa. Von ihnen gehe eine große Gefahr aus, warnt der Koordinator für Terrorabwehr der EU, Gilles de Kerchove. "Diese Leute sind im Einsatz von Sprengstoff und Waffen ausgebildet und wurden mit der dschihadistischen Ideologie indoktriniert."
Als weitere Risikogruppe nennen die Ermittler syrische Flüchtlinge. Extremisten würden versuchen, sie anzuwerben und zu radikalisieren. Auch ist es wahrscheinlich, dass IS-Kämpfer Flüchtlingsheime infiltrierten. Der IS habe ein Interesse, die Migrationskrise anzustacheln, um die EU-Bürger zu polarisieren und gegen Flüchtlinge aufzuhetzen.