Kurios verkleidet Günther Beckstein geht als Claudia Roth
Hätten beide sie nicht mehrmals bestätigt, hielte man die Freundschaft zwischen CSU-Urgestein Günther Beckstein und der linken Grünen Claudia Roth wohl für einen Scherz. Bei der fränkischen Fastnacht verschmolzen aber beide miteinander: Der ehemalige bayerische Ministerpräsident erschien verkleidet als ehemalige Grünen-Vorsitzende. Er begeisterte mit schriller Schminke und markanter Frisur.
"Das ganze Jahr über ist es ja eigentlich nur zum Heulen, dann wird es heute hoffentlich zum Lachen sein", sagte Beckstein. Begleitet wurde er von seiner Frau Marga als Sonnenblume, dem Symbol der Grünen.
Günther und "Claudi"
Roth hatte im vergangenen Jahr die Konsequenzen aus der krachenden Wahlniederlage der Bundesgrünen gezogen und war zurückgetreten. Heute ist sie Vizepräsidentin des Bundestags und längst nicht mehr so präsent wie in den Jahren zuvor. Beckstein schrieb "Claudi" einen würdigenden Abschiedsbrief, den er medienwirksam im ARD-Talk mit Günther Jauch von zu Hause aus verlas.
Dem Franken fehlte im Freistaat die Fortune, das seinem Nachfolger Horst Seehofer anhängt. Er verschaffte der CSU 2013 wieder die Alleinregierung.
Das schützte den Landesfürsten nicht vor närrischen Attacken, wie der "Donaukurier" berichtete: Bei der Kultsendung "Fastnacht in Franken" stand der CSU-Chef im Fokus. "Stimmt es eigentlich, dass Sie bei Ihrer Vereidigung gesagt haben: 'So wahr ICH Gott helfe'?", fragte Sitzungspräsident Bernd Händel.
Der "Franken-Shrek"
Seehofer verzichtete auch in Veitshöchheim schon traditionell auf eine richtige Verkleidung. Staatskanzlei-Chefin Christine Haderthauer griff, wie der "Donaukurier" beschrieb, als Löwenbändigerin passenderweise zur Reitpeitsche. Finanzminister Markus Söder gab die grüne Filmfigur Shrek: "Ich bin halt jetzt der Franken-Shrek, manchmal sogar noch der Seehofer-Shrek, wenn es sein muss", zitierte ihn die Zeitung.