Bundesweiter Blitz-Marathon Bundesweiter "Blitz-Marathon" startet am Donnerstagmorgen
Mit einer bundesweiten 24-Stunden-Kontrolle will die Polizei heute Raser auf deutschen Straßen zur Vernunft bringen. Der erste deutschlandweite "Blitz-Marathon", die größte Jagd auf Tempo-Sünder aller Zeiten, beginnt um 6 Uhr und endet am Freitag um 6 Uhr. Währenddessen sind in der Republik 14.700 Polizisten an mehr als 8600 Kontrollstellen im Einsatz.
Hier die Übersicht, wo in den einzelnen Bundesländern geblitzt wird:
Bayern
Berlin
Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Schleswig-Holstein
Thüringen
Baden-Württemberg bietet keine zentrale Übersicht, die Listen der einzelnen Polizeidienststellen wurden beim Presseportal der Polizei Baden-Württemberg veröffentlicht
Sachsen bietet laut Staatsministerium keine Übersicht, Sachsen-Anhalt will die Standorte erst am Donnerstag veröffentlichen.
In vielen Bundesländern beteiligen sich zusätzlich Mitarbeiter der Kommunen an der Aktion, auf die sich die Innenminister der Bundesländer auf ihrer Konferenz im vergangenen Mai verständigt hatten. "Mit ihnen bringen wir die Menschen zum Nachdenken und führen ihnen die Gefahren von zu schnellem Fahren vor Augen", sagte Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger.
In NRW wurde die Aktion bereits viermal durchgeführt. Zahlreiche Temposünder sind dabei erwischt worden - obwohl die Autofahrer insgesamt langsamer unterwegs waren.
Kontrollstellen sind veröffentlicht worden
Die jetzt erstmalig durchgeführten Kontrollstellen in allen Bundesländern sind von den meisten Ländern im Vorfeld veröffentlicht worden. Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier nannte die 24-Stunden-Kontrolle einen "wichtigen Beitrag im Kampf gegen Geschwindigkeitsunfälle und deren schlimme Folgen". Auch Jäger bezeichnete Geschwindigkeitskontrollen als "notwendig, um Menschenleben zu schützen".
"Wir wollen nicht still und heimlich hinterm Busch blitzen, sondern jeder soll sich an dem Tag mit dem Thema beschäftigen", sagte Jäger.
"Gefährlich sind bereits geringe Überschreitungen"
Beim letzten "Blitz-Marathon" waren 2012 etwa 28.000 Autofahrer mit zu hoher Geschwindigkeit erwischt worden. 700.000 wurden kontrolliert. Die meisten der ertappten Temposünder wurden nicht mit extrem überhöhter Geschwindigkeit gemessen - ein Großteil überschritt das Tempolimit vielmehr in eher geringem Maße.
"Aber gefährlich sind bereits die geringen Überschreitungen", warnte Jäger. Wissenschaftliche Untersuchungen hätten ergeben, dass bereits eine Verringerung des durchschnittlichen Geschwindigkeitsniveaus um zwei Stundenkilometer zu 15 Prozent weniger Toten und Verletzten führe.
Anzahl der Verkehrstoten in NRW gesunken
Daten aus Städten wie Köln und Dortmund legten nahe, dass die Autofahrer ihr Tempo seit Beginn der Aktionen in NRW gedrosselt hätten, so der NRW-Innenminister. Auch sei die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten seit 2012 überdurchschnittlich stark gesunken. Dies seien Anzeichen für einen nachhaltigen Erfolg.