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Politiker verurteilen Antisemitismus an Berliner Grundschule


Mädchen mit Tod bedroht
Politiker verurteilen Antisemitismus an Berliner Grundschule

Von dpa
Aktualisiert am 26.03.2018Lesedauer: 2 Min.
An einer Berliner Grundschule sollen muslimische Schüler eine jüdische Mitschülerin bedroht haben. Politiker zeigten sich entsetzt angesichts der Vorwürfe.Vergrößern des Bildes
An einer Berliner Grundschule sollen muslimische Schüler eine jüdische Mitschülerin bedroht haben. Politiker zeigten sich entsetzt angesichts der Vorwürfe. (Quelle: David-Wolfgang Ebener/dpa-bilder)

An einer Berliner Grundschule soll einer jüdischen Schülerin mit dem Tod gedroht worden sein. Politiker verurteilen den offenen Antisemitismus – und fordern mehr Engagement von Muslimen.

Nach antisemitischen Vorfällen an Berliner Schulen hat die neue Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz, religiöses Mobbing in Klassenzimmern verurteilt. "Die Regeln unseres Zusammenlebens klar zu vermitteln, kann nie früh genug anfangen – schon in den Kitas und Grundschulen", sagte sie der "Bild"-Zeitung. "Antisemitismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz."

Die "Berliner Zeitung" hatte zuvor berichtet, dass ein jüdisches Mädchen an einer Grundschule in Tempelhof von muslimischen Mitschülern bedroht worden sei, weil "sie nicht an Allah glaubt". "Dieser Fall zeigt aber auch, dass wir die Eltern stärker in die Verantwortung nehmen müssen", sagte Widmann-Mauz. In der Vergangenheit gab es immer wieder Berichte, wonach jüdische Schüler wegen ihres Glaubens gemobbt wurden.

Staatssekretärin wünscht sich mehr Engagement von Muslimen

Die Berliner Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement, Sawsan Chebli, betonte: "Ich würde wir wünschen, dass es noch mehr Einsatz der muslimischen Communities im Kampf gegen Antisemitismus gibt." Der Kampf gegen Antisemitismus sei eine gemeinsame Aufgabe.

Der Deutsche Lehrerverband sprach von "einer wachsenden Polarisierung und Verschlechterung der Zustände an Problemschulen in Brennpunktbezirken". Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger sagte dem Blatt: "Das ist Gott sei Dank noch kein flächendeckendes Problem an deutschen Schulen."

Beispiele fänden sich aber in Ballungsräumen wie Berlin oder dem Ruhrpott. "Auch dort, wo eine einseitige Sozialstruktur besteht oder eine bestimmte Quote an Migranten überschritten wird, kann es verstärkt zu Konflikten kommen."

Zuvor hatte sich bereits Außenminister Heiko Maas über die Vorfälle geäußert. "Wenn ein Kind antisemitisch bedroht wird, ist das beschämend und unerträglich", sagte der SPD-Politiker der "Bild"-Zeitung. Auch die Jugendorganisation der FDP Tempelhof-Schöneberg zeigte sich besorgt: Wenn bereits Kinder im Grundschulalter jüdische Mitschüler bedrohen, sitze das Problem "viel tiefer, als es irgendjemand ermessen konnte".

Verwendete Quellen
  • dpa
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