Bearbeitungsdauer gestiegen Asylbewerber müssen länger auf Entscheidung warten
Die Bearbeitungsdauer für Asylanträge in Deutschland hat sich im Durchschnitt auf 10,7 Monate verlängert. Dies sind deutlich mehr als im Jahr 2016, als Asylbewerber durchschnittlich 7,1 Monate auf eine Entscheidung warten mussten. Grund für die längere Zeit seien die hohe Anzahl angestauter Asylverfahren und komplexe Fälle.
Während die Bearbeitungsdauer von Asylanträgen 2017 bei 10,7 Monaten lag, betrug sie 2015 betrug noch 5,2 Monate, berichtete die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Die Dauer hat sich demnach innerhalb von drei Jahren verdoppelt.
Dem Bericht zufolge ist Hintergrund für die lange Dauer die große Zahl an Asylverfahren, die sich über längere Zeit angestaut haben sowie die Komplexität einiger Fälle. "Der Anstieg liegt insbesondere daran, dass das Bundesamt in den letzten Monaten viele Verfahren abgeschlossen hat, die schon sehr lange anhängig sind", teilte das Amt mit. Dies habe rein statistisch zu einer deutlichen Steigerung geführt. "Komplexe Verfahren, die Recherchen oder auch medizinische Gutachten erforderlich machen, nehmen naturgemäß längere Zeit in Anspruch." Immer wieder fehlten bei Verfahren Pässe oder andere Dokumente, was die Bearbeitung verzögere.
Neue Asylverfahren – also Anträge, die im Jahr 2017 gestellt wurden – dauerten demnach im Schnitt lediglich zwei Monate.
Quelle:
- AFP