Viel weniger als im Vorjahr 280.000 Menschen suchten 2016 in Deutschland Asyl
Im vergangenen Jahr haben 280.000 Menschen in Deutschland Schutz gesucht. Damit war die Zahl weit kleiner als im Vorjahr, als 890.000 Flüchtlinge im Land Asyl gesucht hatten, wie das Bundesinnenministererium in Berlin mitteilte.
Minister Thomas de Maizière (CDU) sprach von einer deutlichen Reduzierung der Zahl. "Das zeigt, dass die Maßnahmen, die die Bundesregierung und die Europäische Union ergriffen haben, greifen."
Türkei-Deal und Ende der Balkanroute
Nach den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres seien das EU-Türkei-Abkommen gekommen und die Balkanroute geschlossen worden. "Es ist gelungen, das Migrationsgeschehen zu ordnen, zu steuern", so de Maizière.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat im vergangenen Jahr 700.000 Entscheidungen getroffen - rund fünf Mal mehr als noch im Jahr 2014. 25.000 Menschen wurden in ihre Heimat abgeschoben, rund 55.000 kehrten freiwillig zurück.
Oft fehlen Dokumente
Aktuell sind beim BAMF noch rund 430.000 Verfahren anhängig. Hier fehlen oft Dokumente. Die größte Gruppe unter den Schutzsuchenden stellen derzeit die Syrer, in deren Heimatland ein gnadenloser Krieg tobt. Dessen Ende ist noch nicht absehbar. Zu den Hauptherkunftsländern zählten 2016 auch Afghanistan, der Irak, Albanien und Eritrea.