Studie zu Flüchtlingen Vier von zehn Deutschen wollen Grenzen dichtmachen
Fast die Hälfte der Deutschen möchte die Grenzen für Flüchtlinge vollständig zumachen und sogar 71 Prozent fürchten, dass mit den Schutzsuchenden auch Terroristen ins Land kommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Marktforschungsinstituts Ipsos.
Die Internationale Studie zeigt, dass die Zustimmung zu Grenzschließungen in Schweden (44 Prozent), Polen (40 Prozent), Frankreich (45 Prozent) und Italien (48 Prozent) ähnlich aussieht. Extremer fällt das Urteil in der Türkei und Ungarn aus, wo mit 64 und 55 Prozent die Mehrheit die Grenzen abriegeln will. In Deutschland sind mehr Befragte dagegen (45 Prozent) als dafür.
Dennoch gibt es eine große Mehrheit unter den Deutschen (71 Prozent), die befürchtet, dass mit den Flüchtlingen auch Terroristen ins Land kommen. Die Umfrage wurde dabei noch vor den Anschlägen von Nizza, Würzburg und Ansbach durchgeführt. Lediglich die Spanier sehen diese Gefahr kaum - lediglich 16 Prozent fürchten Terroristen unter den Flüchtlingen.
51 Prozent der Deutschen vermuten Wirtschaftsflüchtlinge
"Die meisten Ausländer, die als Flüchtlinge in mein Land einreisen wollen, sind eigentlich gar keine Flüchtlinge. Sie kommen aus wirtschaftlichen Gründen oder um aus unseren sozialen Leistungen ihren Vorteil zu ziehen." Dieser Aussage wird in acht der zehn befragten europäischen Ländern mehrheitlich zugestimmt, in Deutschland sind es 51 Prozent.
Große Zweifel bestehen an den Erfolgsaussichten von Integration. In Deutschland bezweifelt jeder Zweite, dass sich die Flüchtlinge erfolgreich einfügen. 38 Prozent denken da positiver. Am optimistischsten sind in dieser Frage die Ungarn, hier sind vier von zehn zuversichtlich, dass eine Integration gelingen kann (44 Prozent). Dagegen glauben nur 22 Prozent der Franzosen an erfolgreiche Integration.
Die Studie des international tätigen Marktforschungsinstituts Ipsos wurde in 22 Ländern weltweit durchgeführt. Dabei wurden 16.040 Personen befragt.