Edathy spricht über Nacktvideo-Affäre "Ich bin eindeutig nicht pädophil"
Der ehemalige SPD-Politiker Sebastian Edathy hat sich nach der Affäre um bestellte Nacktvideos von Kindern mittlerweile komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Journalisten der "Süddeutschen Zeitung" durften ihn jedoch in seinem neuen Wohnort im arabischen Raum besuchen und mit ihm sprechen.
Der 46-Jährige war ein aufstrebender Bundestagsabgeordneter. Mit erst 36 Jahren übernahm er 2005 den Vorsitz des wichtigen Innenausschusses.
Im Februar 2014 wurde seine Karriere jäh beendet. Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen Edathy, weil er sich in Kanada Nacktvideos von Kindern bestellt hatte. Ein Gerichtsverfahren wurde gegen die Zahlung von 5000 Euro eingestellt. Das Material, das Edathy bestellt hatte, war nicht illegal.
"Kein sexuelles Interesse an Minderjährigen"
In dem Gespräch mit den Journalisten der "Süddeutschen Zeitung" erklärt Edathy: "Ich bin eindeutig nicht pädophil." Er habe "kein sexuelles Interesse an Minderjährigen".
Aber warum hat er sich dann diese Videos bestellt? "Fehlgeleitete Neugier", so Edathy. "Diese Filme hatten weder etwas mit Posing noch mit Pornografie zu tun." Bei allem, was er bestellt habe, sei keine Strafbarkeit nach deutschem Recht nachgewiesen worden.
"Es war unnötig und falsch"
"Vielleicht", so Edathy, sei er "strukturell generell ein Borderliner, das will ich gar nicht ausschließen; aber es war unnötig und falsch".
Edathy saß 16 Jahre im Bundestag. Vom Staat bekommt er jedoch mittlerweile kein Geld mehr. Seine Stiefmutter unterstütze ihn finanziell. In welchem Land er jetzt lebt, will er der Öffentlichkeit nicht preisgeben. Noch immer wird er aus Deutschland angefeindet und bedroht. Laut "Süddeutscher Zeitung" ist er mit einem Hotelmanager verlobt.