Schäuble malt Horrorszenario Flüchtlingskrise ist wie eine Lawine
Drastische Worte von Wolfgang Schäuble: Der Flüchtlingszustrom könnte nach Einschätzung des Bundesfinanzministers Deutschland dramatisch in Bedrängnis bringen.
Die Herausforderung durch den Zustrom an Migranten bezeichnete der Minister als "ein Rendezvous unserer Gesellschaft mit der Globalisierung". Jetzt stehe Deutschland plötzlich vor einer Flüchtlingskrise.
Deutschland kann Situation nicht alleine meistern
Schäuble beschrieb die gegenwärtige Lage mit der Gefahr einer Lawine. "Lawinen kann man auslösen, wenn irgendein etwas unvorsichtiger Skifahrer ein bisschen Schnee in Bewegung setzt", erläuterte er bei einer Veranstaltung des Centrums für Europäische Politik (CEP).
"Ob wir schon in dem Stadium sind, wo die Lawine im Tal unten angekommen ist, oder ob wir in dem Stadium im oberen Ende des Hanges sind, weiß ich nicht", sagte er.
Wenn man noch im oberen Teil sei, dann sei die Herausforderung eine ziemlich große. Diese Situation könne Deutschland nicht alleine meistern, das gehe nur im europäischen Verbund, unterstrich er.
Langfristig Abbau nationaler Zuständigkeiten
Im Zuge der europäischen Integration rechnet Schäuble langfristig mit der Aufgabe nationaler Zuständigkeiten. "Im Augenblick ist es eher eine Rückwärtsbewegung."
Er sei aber überzeugt, dass sich auf lange Sicht der Prozess fortsetze, dass die Nationalstaaten ihr Regelungsmonopol verlieren. "Der Nationalstaat kann diese großen Fragen nicht mehr lösen", sagte Schäuble mit Blick auf die Regulierung von Internet und Finanzmärkten sowie die Steuerpolitik.