"Persönliche Gründe" BAMF-Chef Schmidt tritt überraschend zurück
Der Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Manfred Schmidt, hat überraschend seinen Rücktritt erklärt. Schmidt bat aus "persönlichen Gründen" darum, von seinen Aufgaben entbunden zu werden, teilte das Bundesinnenministerium mit. Das BAMF war in den vergangenen Wochen wiederholt kritisiert worden, weil die Beschleunigung von Asylverfahren nur schleppend voran kam.
Innenminister Thomas de Maizière (CDU) äußerte sein Bedauern über die Entscheidung Schmidts. Dieser habe "hervorragende Arbeit geleistet", erklärte der Minister. Auch auf Grund von Schmidts "außergewöhnlichem Einsatz" seien in der aktuellen Flüchtlingskrise für das Bamf "Personal, Stellen und Haushaltsmittel in großem Umfang bereitgestellt worden". Schmidt stand seit 2010 an der Spitze des Bundesamts.
Um die hohe Zahl von Asylanträgen zu bewältigen, hatte die Bundesregierung das Bamf in den vergangenen Monaten wiederholt personell verstärkt. Weitere erhebliche Aufstockungen sind geplant, auch durch Abordnungen vom Zoll und weiteren Behörden sowie durch die Reaktivierung von Beamten im Ruhestand.
Trotzdem war aber im Laufe des Jahres der Rückstau unbearbeiteter Asylanträge nicht zurückgegangen, sondern weiter angewachsen. Derzeit haben sich etwa 250.000 Asylanträge angestaut.