Versuchte Brandstiftung auf Asylheim Ausschreitungen in Dortmund bei Nazi-Demo gegen Flüchtlinge
In Dortmund wollten Neonazis am Hauptbahnhof die Ankunft von Flüchtlingen verhindern. Als linke Gegner sich ihnen in den Weg stellten, eskalierte die Situation. Nach einem versuchten Brandanschlag in der Stadt auf ein zukünftiges Asylbewerberheim ermittelt nun die Staatsanwaltschaft.
Die ehemalige Schule soll in Zukunft als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden, ist aber laut Angaben der Polizei von Sonntag noch nicht umgebaut.
Nach Mitteilung der Ermittler hatte ein Zeuge in der Nacht auf Sonntag ein Scheibenklirren gehört und die Polizei verständigt. Die Feuerwehr stellte nur eine Rauchentwicklung fest, kein größeres offenes Feuer. Nach ersten Ermittlungen gehen Polizei und Staatsanwaltschaft jedoch von einer vorsätzlichen Tat aus. Eine Sonderkommission ermittelt.
Zahlreiche Dortmunder heißen Flüchtlinge willkommen
Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Ralf Jäger (SPD), zeigte sich angesichts des Empfangs, den die Menschen den Flüchtlingen bereiteten, angetan. Gegenüber den "Ruhr Nachrichten" sagt er, man könne "stolz sein auf die Dortmunder" und ihre Hilfsbereitschaft.
Randale bei Ankunft der Flüchtlinge
Bei der Ankunft der Flüchtlinge am Dortmunder Hauptbahnhof war es zu Ausschreitungen gekommen. Flaschen und Böller flogen auch gegen Polizisten. Drei Beamte, ein Versammlungsteilnehmer sowie eine unbeteiligte Person wurden verletzt. Vier Personen wurden vorübergehend festgenommen.
Nach einem Demonstrationsaufruf der Partei "Die Rechte" waren etwa 30 Rechtsextremisten angereist, wie die Polizei mitteilte. Die Versammlung sei aber nur in der Nähe des Bahnhofs zugelassen worden, nicht in Sicht- und Rufweite ankommender Flüchtlinge. Bereits vor Beginn der etwa einstündigen Versammlung gab es Auseinandersetzungen.
Nazis mussten durch den Bahnhof
Diese flammten danach erneut auf, als mehrere Hundert zum Teil gewaltbereite Linksextremisten den Abzug der Rechtsextremisten durch eine Blockade der Bahnhofshalle und eines Zugangs zum Bahnhof behinderten. Von einer Treppe aus wurden laut Polizei Beamte mit Gegenständen angegriffen.
Die Polizei rechtfertigte ihre Taktik, die Rechtsextremisten durch den Bahnhof zur S-Bahn zu geleiten damit, dass zu der späten Uhrzeit keine alternativen Verkehrsmittel mehr gefahren seien.