Gesellschaft Wulff verpfändete Rolex an seinen Gönner
Aus den Ermittlungen gegen den früheren Bundespräsidenten Christian Wulff dringen neue Details an die Öffentlichkeit. Wulff sei nach seiner Scheidung 2007 knapp bei Kasse gewesen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Demnach sagte der mit Wulff befreundete Unternehmer Egon Geerkens aus, er habe dem damaligen Ministerpräsidenten in jenem Jahr 30.000 und 60.000 Euro geliehen und dafür eine Rolex-Uhr und Bücher als Sicherheit erhalten.
Im Juli 2008 sei ein Privatkonto Wulffs mit 12.534 Euro im Soll gewesen, berichtet die Zeitung weiter. Kurze Zeit später machte Wulff mit seiner Frau Bettina Urlaub in einem Apartment auf Sylt, das der Filmunternehmer David Groenewold reserviert hatte.
2500 Euro in bar zu Weihnachten?
Wulff behauptet, er habe die Übernachtungskosten in bar bezahlt. Bettina Wulff habe dazu angegeben, das Geld stamme aus einem Weihnachtsgeschenk ihrer Mutter. Die Mutter habe der Staatsanwaltschaft Hannover schriftlich bestätigt, sie habe ihrer Tochter zu Weihnachten 2007 einen Bargeldbetrag in Höhe von 2500 Euro geschenkt.
Der Zeitung zufolge erschien der Staatsanwaltschaft Hannover die mehrmonatige Aufbewahrung dieses Betrages angesichts des negativen Kontostands wirtschaftlich unsinnig. Das sei ein Grund dafür gewesen, dass sie im Februar wegen des Sylt-Urlaubs 2008 und zweier weiterer Reisen Ermittlungen wegen des Verdachts auf Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung gegen Wulff und Groenewold einleitete.
Bettina Wulff sagte gegen ihren Mann aus
Nach Informationen des Magazins "Focus" sagte Bettina Wulff überraschend in dem Verfahren gegen ihren Mann aus. Sie habe sich am 1. Oktober bei der Staatsanwaltschaft Hannover als Zeugin geäußert, berichtete das Blatt. Zuvor habe sie die Aussage verweigert. Dem "Focus" zufolge will die Staatsanwaltschaft bis Ende der Woche eine Erklärung zu dem Verfahren abgeben.