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SPD: Diese Zitate zeigen den Zick-Zack-Kurs von Martin Schulz


Der Zick-Zack-Kurs des Martin Schulz
"Ich trete an, um Angela Merkel abzulösen"

Von dpa
09.02.2018Lesedauer: 3 Min.
Martin Schulz verlässt den Sonderparteitag in Bonn: Damals wollte er noch SPD-Chef und Außenminister werden.Vergrößern des Bildes
Martin Schulz verlässt den Sonderparteitag in Bonn: Damals wollte er noch SPD-Chef und Außenminister werden. (Quelle: Oliver Berg/dpa-bilder)

Er wollte Kanzler werden, dann die Opposition führen, dann doch mit Merkel regieren. Nun macht er gar nichts mehr. SPD-Chef Martin Schulz hat in den letzten zwölf Monaten einen unglaublichen Zick-Zack-Kurs hingelegt. Das belegen vor allem seine Zitate:

  • 19.März 2017:

Martin Schulz gibt sich auf dem Sonderparteitag der SPD siegessicher. Gerade wurde er mit 100 Prozent der Stimmen zum Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten gewählt: "Ich glaube, dass dieses Ergebnis der Auftakt zur Eroberung des Kanzleramtes ist."

  • 26.März 2017

Die Landtagswahl im Saarland ist der erste Rückschlag für Schulz: Die SPD bleibt mit 29,6 Prozent hinter den eigenen Erwartungen zurück. Für die SPD bleibt nur die Rolle des Juniorpartners in der Landesregierung: "Es gibt nichts zu beschönigen. Ich kann den heutigen Tag nicht zu den guten zählen."

  • Mai 2017

Nach den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und vor allem Nordrhein-Westfalen ist die Schulz-Euphorie endgültig verflogen. Schulz sagte in NRW: „Es war eine krachende Niederlage und ein schweren Tag für die SPD, auch für mich persönlich.“

Und zur Niederlage in Schleswig Holstein kurz zuvor: „Ich ärgere mich höllisch. Das ist etwas, was unter die Haut geht und was uns traurig macht. Wir hatten alle mit einem besseren Ergebnis gerechnet.“

  • September 2017

Endspurt im Wahlkampf: Martin Schulz lässt trotz schlechter Umfragewerte den Kopf nicht hängen. Immer wieder betont er: "Ich trete an, um Angela Merkel abzulösen."

  • 24. September 2017:

Die SPD kassiert mit nur noch 20,5 Prozent der Stimmen auch bei der Bundestagswahl eine historische Niederlage. Spitzenkandidat Schulz kündigt an, dass die Sozialdemokraten in die Opposition gehen werden. Parteichef will er aber bleiben. Nur einen Tag nach der Wahl versichert er: "In eine Regierung von Angela Merkel werde ich nicht eintreten."

  • 20. November 2017:

Auch nach dem Scheitern der Sondierungsgespräche zur Bildung einer Jamaika-Koalition bleibt die SPD-Spitze um Schulz zunächst bei ihrem Nein zur Neuauflage einer großen Koalition. "Wir halten Neuwahlen für den richtigen Weg", sagt der SPD-Chef.

  • 7.Dezember 2017

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zitiert Schulz zum Gespräch, Neuwahlen sollen verhindert werden. Schulz dazu: „Die SPD ist sich vollständig ihrer Verantwortung in der momentan schwierigen Lage bewusst. Ich bin sicher, dass wir in den kommenden Tagen und Wochen eine gute Lösung für unser Land finden.“

  • 12. Januar 2018

SPD-Chef Martin Schulz schließt nicht mehr aus, einen Kabinettsposten zu übernehmen. In einer ZDF-Sendung sagte auf die Frage, ob seine Aussage noch stimme, dass er nicht in ein Kabinett von Kanzlerin Angela Merkel eintreten werde: „Frau Merkel hat auch mal sehr eindeutig gesagt, die SPD ist auf lange Zeit nicht regierungsfähig.“ Nach dem SPD-Mitgliederentscheid werde über die Besetzung von Kabinettsposten entschieden.

  • 7. Februar 2018:

Martin Schulz will seinen SPD-Vorsitz an Andrea Nahles übergeben. Er sagt bei einer Pressekonferenz im Willy-Brand-Haus: "Ich habe mich gefragt, ob ich mein Amt in dem Maße ausüben kann, wie meine Partei es erwartet." Schulz wolle stattdessen Außenminister werden.

  • 9. Februar 2018

Nach parteiinternem Druck verzichtet Martin Schulz auf das Amt des Außenministers. Er erklärt schriftlich, er sehe durch die parteiinterne Diskussion um seine Person ein erfolgreiches Votum beim SPD-Mitgliederentscheid über Schwarz-Rot gefährdet. "Daher erkläre ich hiermit meinen Verzicht auf den Eintritt in die Bundesregierung und hoffe gleichzeitig inständig, dass damit die Personaldebatten innerhalb der SPD beendet sind."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • dpa
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