Interna aus den Sondierungen Union und SPD vereinbaren Talkshow-Verbot
Während der Jamaika-Sondierungen drangen viele Informationen aus den Gesprächen nach außen. Das wollen Union und SPD jetzt mit radikalen Schritten verhindern.
Für die am Sonntag beginnenden Sondierungsgespräche haben CDU, CSU und SPD offenbar vereinbart, nicht an Talkshows teilzunehmen. Bei dem Vorbereitungstreffen der Partei- und Fraktionsspitzen am Mittwoch sei festgelegt worden, keine Zwischenstände der Verhandlungen zu kommunizieren, wie der "Spiegel" berichtet. Auch Interviews sind den Unterhändlern demnach verboten.
Auch die "Rheinische Post" berichtete, dass Union und SPD eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und den Verzicht auf Inszenierungen verabredet hätten. Die Fehler der Jamaika-Verhandlungen sollten nicht wiederholt werden, hieß es.
Die Jamaika-Sondierer waren redselig
Bei den gescheiterten Sondierungen von Union, FDP und Grünen hatten Teilnehmer immer wieder Zwischenstände durchgestochen, Papiere veröffentlicht, Interviews gegeben und öffentlich Forderungen aufgestellt. Dadurch wurden die Gespräche von viel strategischer Kommunikation überlagert.
CDU, CSU und SPD gehen mit je 13-köpfigen Sondierungsteams in die Gespräche. Bereits bei einem Spitzentreffen vor Weihnachten hatten die Partei- und Fraktionschefs vereinbart, in den Sondierungen über 15 Themenblöcke von Finanzen/Steuern über Migration/Integration, Europa bis zur Arbeitsweise der Regierung und Fraktion zu sprechen.
Quelle:
- Nachrichtenagentur AFP