Nach AfD-Eklat im TV Weidel sagt Auftritt bei Maybrit Illner ab
Aufregung um die Spitzenkandidaten der AfD: Alice Weidel hat nach ihrem Abgang aus der ZDF-Sendung "Wie geht's, Deutschland?" einen weiteren TV-Auftritt abgesagt. Alexander Gauland feiert einen Erfolg vor Gericht.
Wie das ZDF mitteilte, zog Weidel am Vormittag ohne Angabe von Gründen ihre Teilnahme an der Sendung "illner intensiv" am Abend zurück. Erst am Vortag habe sie ihren Ende Juni vereinbarten Auftritt noch einmal über ihren Pressesprecher bestätigt.
Gauland steht nicht als Ersatz bereit
Die Redaktion habe daraufhin den anderen Spitzenkandidaten der AfD, Alexander Gauland, in die Sendung eingeladen, berichtete das ZDF. Gauland habe diese Einladung aber mit dem Verweis auf Termingründe nicht angenommen.
Weidel war in der Sendung "Wie geht's, Deutschland?" am Dienstag mit Moderatorin Marietta Slomka von CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer aufgefordert worden, sich von Gauland und dem Thüringer AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke zu distanzieren. Gauland habe Höcke als Seele der AfD bezeichnet, sagte Scheuer. "Für mich ist er einfach ein Rechtsradikaler."
ZDF weist Weidel-Kritik zurück
Die Kandidatin, die zuvor schon einmal gedroht hatte, die Sendung zu verlassen, packte daraufhin ihre Notizen ein und ging. Sie gab an, die Sendung sei parteiisch und unprofessionell moderiert worden. Das ZDF wies dies zurück.
Ihr Co-Spitzenkandidat Alexander Gauland feierte unterdessen im Streit um einen Wahlkampfauftritt in Nürnberg einen Erfolg vor Gericht. Die Stadt hatte den Mietvertrag für die AfD-Veranstaltung, die am Samstag in der Meistersingerhalle stattfinden soll, gekündigt.
Nürnberg sorgte sich um Ansehen der Stadt
Das Verwaltungsgericht Ansbach gab am einem Eilantrag der Partei gegen die Kündigung des Mietvertrags statt. Aus Sorge um ihr Ansehen als "Stadt des Friedens und der Menschenrechte" hatte Nürnberg den Vertrag mit der AfD aufgekündigt.
Nach einer umstrittenen Äußerung Gaulands über die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), hatte die Stadt Nürnberg die AfD zunächst aufgefordert, zu versichern, dass Gauland bei der Veranstaltung nicht sprechen wird. Dem kam die Partei jedoch nicht nach. Daraufhin kündigte die Kommune den Mietvertrag. Die AfD hatte der Stadt vorgeworfen, mit ihrem Verhalten die Demokratie zu beschädigen.