"Weg freimachen" Schwedens Nato-Beitritt: Scholz appelliert an Erdoğan
Die Türkei stellt sich noch immer gegen den Nato-Beitritt Schwedens. Bundeskanzler Scholz hat den türkischen Präsidenten nun aufgerufen, die Blockade aufzulösen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den wiedergewählten türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan aufgerufen, seinen Widerstand gegen einen Nato-Beitritt Schwedens aufzugeben. "Ich bin der festen Überzeugung, dass neben Finnland auch Schweden als neuer Verbündeter mit am Gipfeltisch sitzen sollte", sagte Scholz am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Bundestag.
Er appellierte an Erdogan, "den Weg dafür nun freizumachen – so wie wir es vergangenes Jahr in Madrid alle gemeinsam beschlossen haben", fügte Scholz mit Blick auf den Nato-Gipfel im vergangenen Jahr hinzu.
Türkei will Auslieferung von kurdischen Aktivisten
Schweden hatte ebenso wie Finnland als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im vergangenen Jahr die Nato-Mitgliedschaft beantragt. Finnland wurde bereits am 4. April als 31. Mitglied der Nato aufgenommen.
Das Beitrittsgesuch Schwedens wird von der Türkei blockiert. Sowohl US-Präsident Joe Biden als auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatten Ankara gedrängt, die Mitgliedschaft Schwedens so schnell wie möglich zu ratifizieren.
Die Türkei stellt dafür Bedingungen. Eine von Ankaras Bedingungen ist die Ausweisung dutzender kurdischer Aktivisten aus Schweden, welche die Türkei als "Terroristen" bezeichnet.
- Nachrichtenagentur AFP