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Olaf Scholz in Kanada | Trudeau: "Putin hat fürchterlichen Fehler gemacht"


Scholz zu Besuch in Kanada
Trudeau: "Putin hat einen fürchterlichen Fehler gemacht"

Von t-online, dpa, reuters
Aktualisiert am 26.08.2022Lesedauer: 2 Min.
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Scholz in Montreal: Der Kanzler zur Zusammenarbeit mit Kanada – im Video. (Quelle: Reuters)

Hilfen für Kiew, Gas-Erpressung durch Moskau – an Themen mangelte es beim Scholz-Besuch in Kanada nicht. Der Kanzler und Trudeau demonstrierten Einigkeit.

Scholz betonte die bereits geleistete Unterstützung für das Land im Krieg. Auf Nachfrage wies er zudem auf die Aufnahme geflüchteter Ukrainer hin: Im Gegensatz zu anderen Länder habe Deutschland auch das Sozialsystem für sie geöffnet. Bisher seien rund 900.000 Ukrainer in Deutschland registriert worden.

Der Kanzler sieht Deutschland auch in Mitverantwortung für den Wiederaufbau der Ukraine. Das sei "eine wichtige Aufgabe, wo die Weltgemeinschaft rechtzeitig die richtigen Weichen stellen muss", sagte er in Montreal. Deutschland und die EU wollten dies auf einer Wiederaufbaukonferenz vorantreiben.

"Kanada braucht ein starkes Deutschland"

Beide betonten die Freundschaft und Zusammenarbeit der Länder. "Kanada braucht ein starkes Deutschland, Deutschland braucht ein starkes Kanada", so Trudeau. Die Energie-Frage sei wichtiger denn je, sagte der Premier. Scholz dankte der kanadischen Regierung für die Rücksendung der Siemens-Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1. "Russland versucht natürlich, die Weltgemeinschaft zu spalten." Deshalb sei es wichtig, dass Kanada geholfen habe, die reparierte Turbine zurückzuliefern.

Die Turbine war zur Wartung nach Kanada gesendet worden. Für die Rückkehr nach Deutschland machte das Land eine Ausnahme von internationalen Sanktionen. Aktuell wird die Turbine noch immer in Deutschland gelagert – über die deutsch-russische Pipeline Nord Stream 1 fließt seitdem deutlich weniger Gas.

Das Land habe überall in Europa Gaslieferungen mit dem Hinweis auf technische Gründe reduziert, die es nie gegeben habe, so Scholz. "Und deshalb ist es wichtig, dass wir nicht in Putins Falle tappen und zusammenhalten und zusammenstehen." Auch Trudeau betonte, mit der Lieferung habe man Putin entlarvt: Der Kreml suche Möglichkeiten, die Schuld für die gedrosselten Gasexporte auf andere abzuschieben. Dies sei nun nicht mehr möglich.

Abkommen für Wasserstoff geplant

Die Bundesregierung will künftig Flüssiggas aus Kanada importieren, um so mehr Unabhängigkeit von Russland zu erlangen. Trudeau und Scholz verwiesen jedoch auf die sich noch im Bau befindliche Infrastruktur. Der kanadische Premier sagte, man werde den Export von Flüssiggas über den Atlantik prüfen. Eine der Herausforderungen rund um LNG sei jedoch die Höhe der Investitionen in Infrastrukturen. "Wir prüfen jedoch alle anderen Möglichkeiten, um den Deutschen und Europäern kurzfristig zu helfen, da sie im kommenden Winter vor einer echten Herausforderung stehen." Russland dürfe Energie nicht als Kriegswaffe benutzen.

Bei der Reise liegt der Fokus angesichts der Probleme beim LNG daher auf der Wasserstoffproduktion. "Kanada wird für die Entwicklung des grünen Wasserstoffs eine ganz, ganz zentrale Rolle spielen", sagte Scholz. "Deshalb sind wir sehr froh, dass wir auch bei dieser Gelegenheit unsere Kooperation in diesem Feld ausbauen können." Auch hier fehlen jedoch die Transportmöglichkeiten – Terminals sollen in Kanada bis 2025 entstehen. Geplant ist ein Abkommen über die Kooperation bei Herstellung und Transport des Wasserstoffs. Dieses soll am Dienstag geschlossen werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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