In Kürze neues Programm Baerbock macht Afghanen ein Versprechen
Vor einem Jahr haben die Taliban Kabul eingenommen. Außenministerin Annalena Baerbock sieht weiter eine Verantwortung der internationalen Gemeinschaft.
Außenministerin Annalena Baerbock hat zum Jahrestag der Einnahme Kabuls betont, dass die Bundesregierung sich weiterhin für die Menschen in Afghanistan einsetzen wolle. Die internationale Gemeinschaft habe eine "Verantwortung für die afghanische Zivilgesellschaft und all diejenigen, die für Menschenrechte und demokratische Werte in Afghanistan einstehen", sagte die Grünen-Politikerin laut Mitteilung. "Wir werden diese Menschen nicht im Stich lassen", versicherte Baerbock.
Die Ministerin fügte hinzu: "Was bleibt, ist die Hoffnung, dass dieses Engagement nicht umsonst war". Seit der Machtübernahme habe "sich die Herrschaft der Taliban wie ein dunkler Schleier über Afghanistan gelegt. Heute haben viele Afghaninnen und Afghanen nicht genug zu essen, leben in täglicher Furcht vor Verfolgung und werden in ihren Grundrechten beschnitten", sagte Baerbock. "Für Frauen und Mädchen bedeutet dies ein Leben wie im Gefängnis."
Neues Programm mit Feaser geplant
Trotz Hürden seien bereits mehr als 70 Prozent der Schutzbedürftigen mit einer Aufnahmezusage evakuiert worden. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, weiteren Menschen die Ausreise zu ermöglichen", sagte Baerbock. Gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) werde sie daher "in Kürze" ein Programm vorstellen, das sich auf die am meisten gefährdeten Menschen konzentrieren soll, vor allem Frauen und Mädchen. Außerdem werde die humanitäre Hilfe für Menschen in Afghanistan erneut aufgestockt.
Faeser sagte der "Bild am Sonntag", sie arbeite mit Baerbock (Grüne) an einem neuen "Bundesaufnahmeprogramm für afghanische Ortskräfte", mit klaren Kriterien. Das größte Problem sei, "besonders bedrohte Menschen aus Afghanistan rauszubekommen". Sie versprach den noch in Afghanistan befindlichen ehemaligen Ortskräften eine Möglichkeit zur Ausreise nach Deutschland. "Wir lassen sie nicht zurück."
- Nachrichtenagenturen AFP und dpa